Newsbeitrag vom 03.10.2012

Valovis Bank an BdB übertragen

Die Valovis Bank ist nach bislang erfolglosen Verkaufsversuchen beim Bundesverband deutscher Banken (BdB) gelandet. Finanzkreisen zufolge interessierten sich vor allem US-Finanzinvestoren für das Institut, ein Abschluss wurde letztlich jedoch nicht erzielt. Die Valovis Bank wollte sich als Spezialinstitut für den Handel neu ausrichten, bei Privatkunden ist sie insbesondere durch ihre Kreditkarten bekannt. In einer Pflichtmitteilung heißt es, die Eigentümer der Bank hätten "durch Vertrag vom 1.10.12 (...) 94 Prozent der Anteile an die Resba Beteiligungsgesellschaft mbH und sechs Prozent der Anteile an die Einlagensicherungs- und Treuhandgesellschaft mbH verkauft und unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Aufsichtsbehörden übertragen". Die Anteile der Resba Beteiligungsgesellschaft mbH werden vom Einlagensicherungsfonds des BdB gehalten, die der Einlagensicherungs- und Treuhandgesellschaft mbH vom Prüfungsverband deutscher Banken e. V. Primäre Aufgabe des Prüfungsverbands ist es, Risiken zu begrenzen, sowohl für den Einlagensicherungsfonds als auch für die gesetzliche Entschädigungseinrichtung der privaten Banken. Die Bank sei übernommen worden, um sie in einem geordneten Verfahren einem neuen Eigentümer zuzuführen.

Im Dezember 2011 bewahrte der BdB die Valovis Bank vor der Schließung, indem er aus Mitteln seines Einlagensicherungsfonds eine Garantie über 100 Millionen Euro stellte. Denn auf Griechenland-Anleihen mussten 120 Millionen Euro abgeschrieben werden, dadurch entstand ein existenzbedrohender Kapitalengpass. Der Pensionsfonds ehemaliger KarstadtQuelle-Mitarbeiter, der Eigentümer war, konnte das Kapital nicht auffüllen. In Abstimmung mit dem BdB startete der Pensionsfonds daraufhin den Verkaufsprozess. Der BdB war an einem zügigen Verkauf interessiert, um die Garantie vom Käufer ablösen zu lassen. Nach dem Schuldenschnitt in Griechenland war klar, dass die Garantie fällig wird. Der Pensionsfonds rechnete seinerseits nach Abzug der Garantieablöse nicht mit einem Verkaufserlös.