Newsbeitrag vom 26.06.2013

FFS Bank mit überragenden Einlagenzinsen

Die aus dem Fahrzeughandel kommende FFS Bank ist mit Einlagenzinsen in die Vergleichsübersichten eingezogen, die weit über den bisher besten Werten liegen. Das Einlagengeschäft hat die FFS Bank im Grunde bereits im April aufgenommen, mit angezogener Handbremse, ohne aktiv darauf aufmerksam zu machen, sogar auf eine Pressemitteilung verzichtete sie. Für Tagesgeld lautet ihr Zins auf 1,75% - ohne Mindesteinlage und Zinsgutschrift zum Ende des Kalenderjahres. Da der Zins nicht für eine bestimmte Zeit garantiert wird, droht jederzeit eine Anpassung auf ein gewöhnliches Niveau. Daher sollte man eher die Festzinsanlagen in Erwägung ziehen: Bei 3 Monaten werden 1,90% geboten, bei 6 Monaten 2,00%, bei 9 Monaten 2,10%, bei 12 Monaten 2,30%, bei 2 Jahren 2,50% und bei 3 Jahren 2,70%. Für die Laufzeiten von 3 bis 9 Monaten ist "Festgeld" die Produktbezeichnung, für die Laufzeiten von 12 Monaten bis 3 Jahren "Sparbrief". Die Mindesteinlage beträgt beim Festgeld EUR 2.500, beim Sparbrief EUR 1.000. Im Antrag gibt der Anleger sein externes Girokonto als Referenzkonto an. Nach durchgeführtem PostIdent überweist er den Geldbetrag, den er festlegen möchte. Maßgeblich für die Zinshöhe ist die Kondition am Tag des Überweisungseingangs. Zum Laufzeitende werden die Festgelder automatisch verlängert, wenn kein anderslautender Auftrag vorliegt, die Sparbriefe werden immer auf das Referenzkonto ausgezahlt. Neben der Pflichtmitgliedschaft bei der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH besteht keine zusätzliche freiwillige Einlagensicherung. Einlagen sind deshalb nur bis EUR 100.000 je Person gesichert. Die FFS Bank verzinst auf dem Tagesgeldkonto und den einzelnen Festzinsanlagekonten zudem bei Überschreiten der EUR 100.000 mit einem niedrigeren Zinssatz, und zwar den Gesamtbetrag. Aus den Konditionsangaben auf ihrer Internetseite geht dies nicht klar hervor, man könnte fälschlicherweise annehmen, dass nur die Guthabenteile darüber niedrig verzinst werden. Die Konten werden ausschließlich online geführt. Gemeinschaftskonten und Konten für Minderjährige oder Personen mit Wohnsitz außerhalb Deutschlands sind nicht erhältlich.

Die FFS Bank gehört mittelbar zur Emil Frey Gruppe, Zürich. Die Gruppe unterhält zahlreiche Autohäuser diverser Automarken, insbesondere in der Schweiz und in Deutschland. Für die Nischenmarken Hyundai (aus Südkorea) und Subaru (aus Japan) ist sie der Alleinimporteur auf dem deutschen Markt. Mit dem Unternehmensbereich Autoteilewelt ist die Gruppe im Großhandelsgeschäft von Autoteilen, Reifen, Schmierstoffen und Zubehör aktiv. Daneben führt sie weitere Betriebe rund um die Mobilität, deckt konsequent die komplette Wertschöpfungskette ab. Die FFS Bank steht in Konkurrenz zu anderen Autobanken. Sie finanziert Fahrzeugeinkauf und Werkstattausrüstung von Händlern der Emil Frey Gruppe, in sehr geringem Maße auch von freien Händlern. Um das Kreditgeschäft darstellen zu können, refinanziert die FFS Bank überwiegend bei anderen Kreditinstituten. Wegen der Finanzmarktkrise gab es bei einigen der Kreditinstitute Probleme mit der Prolongation bestehender Kreditlinien. So klagte die FFS Bank in ihrem Geschäftsbericht von 2011 (der von 2012 wurde noch nicht veröffentlicht), dass Linien, die teilweise seit Gründung der Bank bestanden, nicht mehr verlängert wurden. Um solche Liquiditätsrisiken künftig zu verringern, will die Bank ihre Refinanzierungsquellen auf eine breitere Basis stellen. Die FFS Bank erzielt Gewinne, 2011 waren es vor Steuern rund 13,8 Millionen Euro. Im Geschäftsbericht von 2011 gab sie an, sie erwarte aufgrund des Wettbewerbsdrucks und höheren Refinanzierungskosten für 2012 und 2013 einen Rückgang des Vorsteuergewinns auf jeweils etwa 5 Millionen Euro.