Newsbeitrag vom 23.12.2013

Aareal Bank erwirbt COREALCREDIT

Die Aareal Bank baut ihre Marktposition aus, kauft von einem Beteiligungsfonds des texanischen Finanzinvestors Lone Star sämtliche Anteile am kleineren Konkurrenten COREALCREDIT. Beide Bankinstitute sind auf die Finanzierung von gewerblichen Immobilien spezialisiert. Die Aareal Bank teilte mit, eine entsprechende Vereinbarung am Sonntag mit dem bisherigen Eigentümer unterzeichnet zu haben. Die Transaktion soll vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen im ersten Halbjahr des kommenden Jahres vollzogen werden. Der Kaufpreis beträgt vorläufig 342 Millionen Euro, eine Preisanpassung kann sich noch aufgrund der vertraglichen Vereinbarung ergeben. Finanzinvestor Lone Star, dem auch die IKB und die Düsseldorfer Hypothekenbank gehören, suchte seit Langem eine neue Heimat für COREALCREDIT. Das führte offenbar zu Zugeständnissen. Die Aareal Bank hob hervor, der Kaufpreis liege deutlich unter Buchwert. Er werde aus eigenen Mitteln aufgebracht. Nach der Einbindung in den Konzern werde COREALCREDIT zu einer rechtlich selbständigen Tochtergesellschaft. Größeneffekte sollen zu Einsparungen führen, die Aareal Bank rechnet mit einem Gewinnbeitrag bereits im ersten Jahr.

COREALCREDIT refinanziert teilweise über Online-Festzinsanlagen unter der Marke COREALDIRECT. Einige Leser dürften den Anbieter in diesem Zusammenhang kennen. COREALCREDIT ist Nachfolgeinstitut der Allgemeinen HypothekenBank Rheinboden (AHBR), die ab 2001 in dramatische Schieflage geriet, weil die Bankmanager waghalsige Wetten auf die künftige Zinsentwicklung eingingen. Sie versuchten, die bescheidenen Erträge aus dem margenarmen Hypotheken- und Staatsfinanzierungsgeschäft aufzupäppeln. Als Ende 2005 der Zusammenbruch der AHBR drohte, organisierte die Bankenaufsicht zusammen mit Großbanken den Verkauf aus dem ehemaligen Finanzimperium der deutschen Gewerkschaften an Lone Star. Dadurch wurde ein Gau am als überaus sicher angesehenen Pfandbriefmarkt verhindert. Der Käufer bekam von den Gewerkschaften 871 Millionen Euro dafür, dass er die AHBR übernahm. Lone Star kauft und saniert Krisenunternehmen. Die Kosten der Sanierung bürdete Lone Star auch den stillen Gesellschaftern auf, wie DZ Bank, DEVK und Volksfürsorge, sowie den Besitzern der zur Refinanzierung emittierten Genussscheine. Lone Star schrumpfte das Institut stark, fokussierte es und schaffte mit der neuen Ausrichtung eine knappe Profitabilität.