Newsbeitrag vom 29.07.2015

HKB Bank geht Wiederanfang nach aufgehobenem BaFin-Verbot an

Die HKB Bank mit Sitz in Frankfurt am Main nahm gestern mit überraschend hohen Zinssätzen das Einlagengeschäft wieder auf. Zuvor pausierte es über viele Monate. Eingestellt hatte die Bank das Neugeschäft in diesem Bereich im April 2012, begründet mit der damaligen Markt- und Wettbewerbssituation, die es ihr unmöglich gemacht hätte, attraktive Anlageprodukte anzubieten. Einer der Hintergründe war aber, dass für die geplante Aufnahme des Baufinanzierungsgeschäfts ihre Risikotragfähigkeit nicht genügte. Die Bank musste die Einlagen deshalb ersatzweise in Anleihen und Schuldverschreibungen investieren. Die HKB Bank wurde in dieser Zeit von der Bankenaufsicht BaFin stärker unter Beobachtung genommen. Mit Schreiben vom November 2012 untersagte die BaFin der HKB Bank schließlich, Kredite auszureichen und weitere Einlagen anzunehmen. Mit Schreiben vom Januar 2013 avisierte die BaFin zudem, dass sie den Entzug der Banklizenz in Erwägung zieht. Die Gründe dafür waren insbesondere die geringe Kapitalausstattung bei anhaltenden Verlusten; ein damaliger Gesellschafter wurde von der BaFin als unzuverlässig und finanziell nicht solide eingestuft, die legale Herkunft der von ihm zugeführten Eigenmittel angezweifelt und auch die Geschäftsorganisation der Bank bemängelt. Die HKB Bank musste in der Folge regelmäßig Abwicklungspläne für eine mögliche Liquidation erstellen. Die HKB Bank, in einer nahezu aussichtslosen Situation, arbeitete daran, die von den Aufsichtsbehörden erlassenen Auflagen und Voraussetzungen doch noch zu erfüllen. Unter anderem wechselten die Gesellschafter, die neuen Gesellschafter zahlten Eigenmittel ein und stille Teilhaber führten zusätzliches Kernkapital zu. In der Phase konnten keine Erträge aus dem Bankgeschäft erwirtschaftet werden und der Kreditbestand baute sich nach und nach ab. Um die laufenden Kosten zu senken, reduzierte die Bank Personal und vermietete die Räumlichkeiten unter.

Nachdem das BaFin-Verbot nun aufgehoben ist, sind Tagesgeld und Festzinsanlage der HKB Bank wieder verfügbar. Einleger sind über die Pflichtmitgliedschaft zur Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH bis EUR 100.000 abgesichert. Allerdings beträgt die Höchsteinlage für die Summe aller Konten eines Kunden seitens der HKB Bank zurzeit gerade einmal EUR 10.000. Auch bei Gemeinschaftskonten ist die Anlage in dieser Höhe begrenzt. Geldeingänge darüber wird die HKB Bank abweisen, davon ausgenommen sind die Zinsen, die gutgeschrieben und mitverzinst werden. Sie wolle den Kunden absolute Investitionssicherheit und dennoch hoch attraktive Anlageprodukte bieten, habe deshalb in der Produktgestaltung Wert auf diese Begrenzung gelegt. Beim Tagesgeld werden Neukunden 1,22% p. a. für sechs Monate garantiert. Die Zinsen schreibt sie monatlich gut, bei dem Produkt vor drei Jahren fand die Zinsgutschrift jährlich statt. Die Festgeldzinsen liegen bei 1,60% für 12 Monate, 1,70% für 2 Jahre, 1,75% für 3 Jahre, 1,80% für 4 Jahre und 1,90% für 5 Jahre. Damit überragt sie die inländischen Wettbewerber bei 12 Monaten um 0,25 Prozentpunkte, ICICI Bank folgt als Zweitplatzierte mit 1,35%. Bei 2 Jahren sind 0,15 Prozentpunkte zwischen ihr und der DenizBank auf Platz zwei mit 1,55%. Neben der genannten Höchsteinlage gibt es bei der Anlage zu festen Zinsen auch eine Mindesteinlage von EUR 2.500. Zur Kontoeröffnung stellt die HKB Bank ein Blankoformular bereit, das nach Angabe von Vor- und Nachname heruntergeladen werden kann. An einem elektronischen Kontoeröffnungsprozess arbeite sie mit Hochdruck. Der Nutzer könne bald, wie er es von anderen Banken kennt, seine Daten online in ein Formular eingeben, um im Anschluss daran einen ausgefüllten Antrag zu erhalten.