Newsbeitrag vom 01.11.2016

N26 führt Auslandsentgelt und weitere Kontomodelle ein

Bei N26, wo mit etwas Verzögerung noch der Umzug der Girokonten vom Ex-Partner Wirecard Bank zur selbst aufgebauten Bank ansteht, gibt es wieder eine Preisänderung: Seit heute fällt ein Auslandsentgelt von 1,70 Prozent auf Geldabhebungen außerhalb der Eurozone an, zuvor gab es ein solches nicht. Das reine Bezahlen bleibt in allen Währungen ohne Auslandsentgelt. Es ist eine Änderung, die nicht dazu beiträgt, dass die Kunden zufrieden bleiben. Sie setzt eine Reihe fort, von der Einführung von Einzahlungsgebühren und der Fair-Use-Policy mit Begrenzung kostenfreier Abhebungen am Geldautomaten. In Deutschland, Österreich und Irland werden außerdem seit heute mit "N26 Black" und "N26 Business" zwei neue Kontomodelle angeboten, in den weiteren Märkten ab Mitte des Monats. Das Auslandsentgelt ist eines der ganz wenigen Merkmale, an denen sie sich unterscheiden. Beim kostenpflichtigen Black-Konto verzichtet N26 darauf. Ansonsten ist hier lediglich die dazugehörige Mastercard-Debitkarte eine andere als beim gebührenfrei geführten Girokonto, sie enthält ein Versicherungspaket der Allianz Global Assistance Europe. Die Debitkarte im matt-schwarzen Design kann über die App mit zwölfmonatiger Gültigkeit angefordert werden. Bestehende Kunden können, sofern gewünscht, ebenso über die App auf das Kontomodell umsteigen und die Karte bestellen, sobald sie per E-Mail eine Einladung dazu bekommen haben. Das gesamte Kontopaket kostet EUR 5,90 pro Monat - EUR 70,80 für die zwölf Monate. Versicherungsschutz besteht für Aufwendungen bei akuten Krankheiten und Unfallverletzungen auf Auslandsreisen, für Flug- oder Gepäckverspätungen, bei Reiserücktritt oder -abbruch, bei Diebstahl des Smartphones und Überfall nach dem Bargeldziehen. Für elektronische Geräte verlängert sich die Garantie um bis zu zwölf zusätzliche Monate. Die Reisen bzw. die elektronischen Geräte müssen mit der Karte oder einer anderen mit dem Black-Konto verknüpften Paymentmethode vollständig bezahlt worden sein. "Young-Professionals", also junge Berufstätige, die oft reisen, will N26 damit erreichen. Die Versicherung entspreche deren Lifestyle, findet Valentin Stalf, Firmengründer und Chef von N26. Das zweite neue Kontomodell, das N26 Business, ist ein Geschäftskonto für Freiberufler und Selbstständige. Gebührenfrei geführt und in den Leistungen deckungsgleich mit dem Standardmodell für private Kunden, wobei es einen Cashback obendrauf gibt - auf Zahlungen mit der Mastercard werden 0,10 Prozent am Quartalsende zurückgezahlt. Insgesamt zählt man bei N26 damit fünf Modelle, denn es gibt auch das "N26 Flex" für Antragsteller aus Deutschland mit schlechter Bonitätsbewertung und das gesetzlich vorgeschriebene Basiskonto, jeweils für EUR 6,00 im Monat.

Zu Beginn meinte N26 keine Preisliste zu brauchen, weil alles ohne jegliche Kontoführungs- oder Kartengebühr sei. Jetzt, mit großem Kundenbestand, ist nur noch die Grundausstattung kostenfrei. Durch Aufpreise und Partnerangebote, sozusagen In-App-Käufe, versucht N26 Geld zu verdienen. Das Angebot wird dabei immer komplexer. Die mittlerweile umfangreiche Preisliste ist nun wie bei anderen Banken üblich auch als PDF zum Download verfügbar. In dieser Version sind sonstige Gebühren aufgeführt und Preise zum neuen Kontowechselservice gemäß Zahlungsdienstegesetz. Wenn auf dem im Gesetz beschriebenen Weg, den alle Banken unterstützen müssen, das Konto gewechselt wird, berechnet N26 einmalig eine Pauschale von EUR 5,00 für das Benachrichtigen aller Lastschriftenempfänger, einmalig EUR 5,00 für das Benachrichtigen derjenigen, die Geld überweisen, und einmalig EUR 10,00 für das Einrichten der Daueraufträge.