Newsbeitrag vom 02.11.2017

Opel Bank nun in Händen des französischen Joint Ventures

Der Autokonzern PSA und die französische Großbank BNP Paribas haben den gemeinsamen Kauf der Opel/Vauxhall-Finanzunternehmen abgeschlossen. Dies verkündeten die beiden Unternehmen am Mittwoch in einer gemeinsamen Mitteilung. PSA (Peugeot/Citroën) hatte sich im März mit dem Verkäufer General Motors über das GM-Europa-Geschäft geeinigt; ausgehandelt wurde ein Preis von 1,3 Milliarden Euro für die Autosparte und zusätzlich 900 Millionen Euro für die darauf abgestimmte Finanzsparte. Generell tragen die Erlöse aus Fahrzeugfinanzierung, Leasing und Versicherungen bei den Autokonzernen wesentlich zur Profitabilität bei, was sich auch an diesen Kaufpreisen zeigt. Die Übernahme des Rüsselsheimer Autobauers und der britischen Opel-Schwester Vauxhall durch PSA war schon per 1.8.17 abgeschlossen worden. Bei dem separaten Deal zur Finanzsparte ist BNP Paribas beteiligt. Er umfasst die bestehenden Marken Opel Bank, Opel Financial Services und Vauxhall Finance. An der daraus neu entstandenen Organisation halten die jeweiligen Töchter, Banque PSA Finance und BNP Paribas Personal Finance, jeweils 50 Prozent. Die Leitung übernimmt gemäß der Mitteilung Alexandre Sorel von Banque PSA Finance, Erhard Paulat von der Opel Bank werde einer seiner Stellvertreter. Das Führungsteam soll in 100 Tagen einen Strategieplan auf den Tisch legen, was eine Parallele zu den 100 Tagen Zeit für den sicherlich heikleren Sanierungsplan bei Opel ist. Das kommunizierte Ziel für die Finanzsparte ist dabei, mit dem Know-how der Eigentümer die Unternehmensentwicklung zu beschleunigen und die Kunden und Vertragshändler der Automobilmarken effektiver zu bedienen. Beide französischen Eigentümer sind längst selbst mit Direktbanken in Deutschland vertreten - bei PSA ist es die PSA Direktbank und bei BNP Paribas unter anderem Consorsbank. Die Opel Bank als Direktbank, mit Tagesgeld und Festgeld zum Refinanzieren des Kredit- und Leasingvolumens, ist erst seit September 2015 aktiv. Noch mit Bezug auf die Bekanntmachung zur geplanten Übernahme schreibt sie auf ihrer Internetseite, dass Festgeldverträge nicht vorzeitig beendet werden und dass über Tagesgelder nach wie vor jederzeit teilweise oder vollständig verfügt werden kann, sich durch die Bekanntmachung also nichts ändere. Sie nehme auch weiterhin Geldanlagen entgegen, Kontoabschlüsse seien jederzeit möglich.