Newsbeitrag vom 28.03.2018

Wüstenrot Bank verkauft

Wüstenrot & Württembergische (W&W) veräußert die als Direktbank agierende Wüstenrot Bank AG Pfandbriefbank an die Bremer Kreditbank (BKB). Der Vertrag wurde am Dienstag unterzeichnet, gleichzeitig sei eine Kooperation für den wechselseitigen Vertrieb von Finanzprodukten vereinbart worden, heißt es in den Meldungen beider Seiten. Der Kaufpreis wird nicht genannt. Nach Erhalt der erforderlichen behördlichen Zustimmungen soll der Eigentümerwechsel stattfinden. W&W hatte im vergangenen Mai bekannt gegeben, verschiedene Optionen für die Zukunft der konzerneigenen Bank zu prüfen. Die Bank hatte W&W aber schon zuvor stark verkleinert, was erkennen ließ, dass sie für W&W abkömmlich geworden ist. Ein novelliertes Bausparkassengesetz erlaubt Bausparkassen mehr als zuvor, weshalb W&W viel Geschäft hin zur Bausparkasse des Konzerns verlagerte, vor allem das mit Baufinanzierungen, Pfandbriefen und Einlagen. Auch wurden die digitalen Aktivitäten an ein Geschäftsfeld innerhalb der W&W übertragen. In der Bank verblieben an eigenen Produkten die Girokonten und Kreditkarten. Alle anderen von der Bank vertriebenen Produkte vermittelt sie lediglich, Tagesgeldkonten an die Bausparkasse und Depots an ebase. Wer beispielsweise Girokonto und Tagesgeldkonto unterhält, hat seit der Reorganisation zwei getrennte Online-Zugänge dafür.

Um den Käufer aus Bremen entsteht nach Zukauf des Bankhauses Neelmeyer und der Oldenburgischen Landesbank gerade eine Bankgruppe, die nun noch größer wird. Die BKB gehört Finanzinvestoren aus den USA und Großbritannien, bedient bislang die Segmente mittelständische Firmenkunden und Vermögensverwaltung für Privatkunden. Mit der Wüstenrot Bank aus dem Südwesten gibt es keine Überschneidungen. Sie soll am Standort in Ludwigsburg präsent bleiben können, hat rund 110 Mitarbeiter und 350.000 Kunden. Die Reorganisation im vergangenen Jahr führte zu diversen technischen Ausfällen, und nochmalige Änderungen würden wieder eine Belastung für die Kunden darstellen. Auf ihrer Internetseite bemüht sich die Wüstenrot Bank wohl auch deshalb, mit der Nachricht verbundenen Befürchtungen entgegenzuwirken: Es ändere sich vorerst nichts, so der Tenor, weder bei den Kontonummern (IBAN/BIC) noch bei den gewohnten Ansprechpartnern und Beratern vor Ort etc.