Newsbeitrag vom 23.12.2023

Zinspilot wird eingestellt

Das Produktangebot auf der Zinsplattform Zinspilot soll bis Dezember 2024 vollständig abgebaut werden. Das ist jetzt offiziell, die Kunden wurden per E-Mail darüber informiert. Der Betreiber Raisin will sich auf seine stärkere Marke WeltSparen konzentrieren und dort möglichst alles bündeln. Wir berichteten bereits über diese absehbare Entwicklung, als im August/September 2022 zu allen über Zinspilot anbietenden Banken die Laufzeiten länger 12 Monate entfernt wurden und als vor wenigen Tagen - am 11.12.23 - auch noch die 12-monatige Laufzeit verschwand.

E-Mail von Zinspilot

E-Mail an die Kunden mit der Bekanntgabe, dass Zinspilot vom Markt genommen wird.

Zinspilot soll schrittweise eingestellt werden: Raisin will die tagesgeldähnlichen "Flexgeld24"-Konten im Laufe des Jahres 2024 kündigen und bestehende Festgeldanlagen auslaufen lassen. Prolongationen zu Festgeldanlagen mit 12-monatiger Laufzeit werden schon jetzt nicht mehr angeboten. Die verbliebenen kurzlaufenden Festgeldangebote von 1 bis 9 Monaten inklusive Prolongationen wird Raisin mit dem Näherkommen des Dezembers des nächsten Jahres nach und nach deaktivieren. Raisin will die Kunden für weitere Anlagen zu WeltSparen mitnehmen, den Angaben zufolge sollen sie "vereinfacht" zu WeltSparen wechseln können. Eine erneute Identifizierung ist aber dennoch nötig, da das Verrechnungskonto für WeltSparen-Kunden bei der hauseigenen Raisin Bank geführt wird. Bankpartner von Zinspilot war hingegen die Sutor Bank, derer sich Raisin auf diese Weise entledigt.

Der Betrieb von zwei Zinsplattformen entstammt der Fusion von Raisin mit dem ehemaligen Erzrivalen Deposit Solutions im Juni 2021. Seitdem wurden beide Plattformen wegen unterschiedlicher Produktangebote, Anlagebanken und technischer Infrastrukturen parallel fortgeführt. So gibt es bei Zinspilot statt Tagesgeld das bereits erwähnte Flexgeld24 mit nur zwei Ein- und Auszahlungsterminen pro Monat und auch bei den Festgeldanlagen muss man sich an bestimmte Anlagestarttermine halten. Zinspilot-Kunden schätzen besonders die einfache Handhabung der Besteuerung, das durch das durchgängig verwendete Treuhandmodell in den meisten Fällen einen automatischen Abzug der deutschen Kapitalertragsteuer ermöglicht. Die deutsche Partnerbank kümmerte sich dabei um die Abführung der Steuer. Dies ersparte den Kunden, die Zinserträge über die Einkommensteuererklärung zu versteuern. Das Treuhandmodell mit automatischem Steuerabzug bietet WeltSparen inzwischen zu einer kleinen Gruppe von derzeit 6 inländischen und 8 ausländischen Anlagebanken ebenso an. Weniger relevant ist das bei den Inlandsbanken, da ohne Treuhandmodell die jeweilige deutsche Anlagebank verpflichtet ist, die Steuer abzuführen. Im Hilfe-Center von WeltSparen sind die Banken mit Treuhandmodell aufgelistet; zieht man davon die inländischen ab und berücksichtigt nur Auslandsanlagen mit mindestens A-Länderrating, verbleiben Credorax Bank, FCM Bank, Izola Bank und MeDirect Bank, alle aus Malta.