Newsletter: Direktbanken.News 01/2018

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Themenüberblick

1. HSH Nordbank legt von der Norm abweichendes Tagesgeld mit 0,80% nach
2. Kommunalkredit Invest nun auch auf dem deutschen Einlagenmarkt
3. VTB Direktbank in neuer Unternehmensorganisation mit deutscher Einlagensicherung
4. Moneyou durch Partner eine gute Adresse für Ratenkredite
5. Der monatliche Newsticker
6. Die Zinsentwicklung beim Tagesgeld
7. Die Zinsentwicklung bei den Festzinsanlagen


1. HSH Nordbank legt von der Norm abweichendes Tagesgeld mit 0,80% nach

Mit der HSH Nordbank hat eine Landesbank am 29.12.17 die erste Position bei den Tagesgeldangeboten aus Deutschland übernommen. Ihre Zinskondition lautet auf 0,80% bei lediglich einem Euro Mindesteinlage. Mitte November startete sie über die Zinspilot-Plattform zunächst mit vier kurzen Festgeldlaufzeiten, wir berichteten. Auch das jetzt hinzugekommene Angebot läuft darüber. Und wie bei allen sogenannten Flexgeld24-Konten bei Zinspilot bestehen die Besonderheiten, dass die Zinsen zweimal im Monat gutgeschrieben werden und die Ein- und Auszahlungen eingeschränkt sind. Die Aufträge, einen Anlagebetrag ein- oder auszuzahlen, werden nämlich nur zu den im Zinspilot-Account veröffentlichten Terminen ausgeführt. In der Regel sind dies der 1. und der 15. eines Monats, bzw. wenn dies kein Bankarbeitstag ist, der darauf folgende Bankarbeitstag. Für Flexgeld24-Konten gibt es keinen Willkommens-Bonus von Zinspilot, nur für Festgeldanlagen. Auch handelt es sich beim Zins von 0,80% um keinen Sonderzins, der für einige Monate garantiert wird. Vielmehr ist mit einer schnellen Anpassung nach unten zu rechnen, wenn die bevorstehenden Wochen überstanden sind. Der Verkauf der HSH, die nur wegen milliardenhoher Beihilfen noch lebt, muss nämlich gemäß einer Forderung der EU-Kommission bis 28.2.18 besiegelt sein. Scheitert die Privatisierung, wonach es nicht aussieht, muss die HSH wie einst die WestLB möglichst geordnet abgewickelt werden. Laut Medienberichten, die sich auf eine mit den Verhandlungen vertraute Person berufen, sollen die verbliebenen Bieter ihre finalen Offerten bis zum 5.1.18 vorlegen und die Eigentümer Hamburg und Schleswig-Holstein wollen daraufhin bis Mitte Januar eine Entscheidung treffen. Die Bieter sind allesamt auf Krisenfälle spezialisierte Finanzinvestoren, namentlich Apollo, Socrates Capital und ein Konsortium aus Cerberus und J. C. Flowers. Laut "Spiegel" habe Socrates Capital bislang mit mehr als 200 Millionen Euro das höchste Gebot abgegeben. Für die Länder ist der Kaufpreis aber nicht allein ausschlaggebend, sondern auch für welche Summen sie tatsächlich bürgen müssen, wie sicher die Transaktion ist und ob der Käufer ein tragfähiges Geschäftsmodell für die HSH hat. Auch die EU-Kommission wird vor einer Genehmigung die Pläne für das Geschäftsmodell genau abklopfen und strenge Maßstäbe an die Eigenkapitalausstattung anlegen. Die 200 Millionen sind weit weniger als von einem kürzlich erstellten Gutachten bemessen, sicherlich auch wegen der schwachen Verhandlungsposition der Länder wegen der Frist. Positiv ist aber, dass dieser Kaufpreis, über den jetzt spekuliert wird, wohl für die gesamte Bank gelten soll, also die Kernbank und die Abbaubank im Paket. In unsere Vergleiche haben wir die HSH schon im November aufgenommen, weil eine deutsche Einlagensicherung bis EUR 100.000 je Privatperson die Sicherheit für die Zinsanleger gibt. Stiftung Warentest führt die HSH in der Finanztest-Ausgabe 1/18 ebenfalls unter den besten Festgeldangeboten auf, wandte kein Ausschlusskriterium an. Wichtig ist jedoch: Wer bei der HSH auf Einlagekonten anlegt, sollte sich der speziellen Situation der Bank bewusst sein und mit dieser Unsicherheit umgehen können.

2. Kommunalkredit Invest nun auch auf dem deutschen Einlagenmarkt

Seit 2.1.18 gibt es einen weiteren Anbieter zum Anlegen von Tages- und Festgeld über das Internet: die Kommunalkredit Invest. Sie grüßt mit Servus Zins! Kommunalkredit Invest ist eine Marke, die aus Österreich kommt, dort Ende September 2017 startete. Schon zum damaligen Zeitpunkt deutete die dahinterstehende Kommunalkredit Austria AG an, das Angebot bald auf Deutschland auszuweiten. Den deutschen Markt bedient sie über ihre seit Anfang 2017 bestehende Zweigstelle in Frankfurt am Main und ein Kommunikationscenter der FinTech Group in Zwickau. Die Einlagen sind über eine österreichische Einlagensicherung abgesichert, die Banken & Bankiers GmbH. Während in der Alpenrepublik der Einstieg spektakulär war, mit einem Tagesgeld-Sonderzins von 1,11% p. a. für die ersten vier Monate, werden in Deutschland beim Tagesgeld von Beginn an nur Standardkonditionen geboten. Und diese sind zudem etwas tiefer als im Nachbarland. Eine Bereicherung ist Kommunalkredit Invest so zunächst lediglich mit den Festzinsangeboten bei den langen Laufzeiten, dort platziert sie sich im oberen Feld. Es ist keine Mindesteinlage zu berücksichtigen, aber es wird zinsmäßig unterschieden, ob mit einem Anlagebetrag unterhalb oder ab EUR 10.000 investiert wird. Ab der genannten Betragsgröße sind für 6 Monate 0,41% erhältlich, für 9 Monate 0,60%, für 12 Monate 0,70%, für 2 Jahre 0,80%, für 3 Jahre 1,01%, für 4 Jahre 1,05%, für 5 Jahre 1,15%, für 6 Jahre 1,20%, für 7 Jahre 1,30%, für 8 Jahre 1,40%, für 9 Jahre 1,50% und für 10 Jahre 1,80%.

Entscheidet man sich für das Tagesgeld oder das Festgeld, beantragt man papierlos zunächst ein gebührenfreies Transferkonto. Den Antrag bestätigt der Interessent mit einem per SMS übermittelten Code. Er kann sich wahlweise per PostIdent oder VideoIdent legitimieren lassen. Die Bank prüft den legitimierten Antrag, was laut FAQ innerhalb weniger Tage geschehe. Zur Eröffnungsbestätigung erhält der neue Kunde zwei SMS-Nachrichten mit seinen Zugangsdaten für das Online-Banking. Erst dann kann er die Tagesgeld- bzw. Festgeldanlage über das Online-Banking einrichten. Auch müssen die Überweisungen immer über das Transferkonto laufen, und das externe Konto bei den dort eingehenden und abgehenden Überweisungen darf nur das hinterlegte Referenzkonto sein. Diese Zwischenschritte beim Eröffnen und Überweisen machen das Handling etwas mühsam. Kommunalkredit Invest schloss einen fünfjährigen Servicevertrag zur Nutzung einer White-Label-Bankplattform der FinTech Bank AG. Dazu gehören der verwendete Antragsprozess, die Schnittstellen für die Identifikation, die eSignature und das Online-Banking, sowie im Hintergrund unter anderem die Datenverwaltung und das Meldewesen. Dadurch konnte Kommunalkredit Invest ohne lange Vorlaufzeit an den Markt gehen, ohne in eine Eigenentwicklung zu investieren.

Die Kommunalkredit Austria ist auf das Finanzieren von Infrastrukturvorhaben der öffentlichen Hand spezialisiert. Sie finanziert beispielsweise den Bau oder die Sanierung von Autobahnen, Schulen, Schwimmbädern, Krankenhäusern, Pflegeheimen, Windparks und Solaranlagen, in Kerneuropa sowie selektiv in weiteren europäischen Ländern. Das Know-how bei den Abläufen und Bedürfnissen in der Zusammenarbeit mit Bund, Land, Kommunen etc. ist ein Wettbewerbsvorteil. Die öffentlichen Investitionen tragen einen erheblichen Teil zur volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung bei. Deshalb besteht ebenso ein erheblicher Finanzierungsbedarf, von diesem Kuchen will sich die Bank ein großes Stück nehmen. Die Kommunalkredit Austria hat eine bewegte Vergangenheit, das Vorläuferinstitut kostete den österreichischen Steuerzahler mit der Notverstaatlichung im November 2008 viel Geld - und dies trotz des vermeintlich biederen und risikoarmen Geschäftsmodells. Überhoben hatte sich die Kommunalkredit Austria, als sie eben nicht mehr nur die öffentliche Hand finanzierte, sondern auch Geschäfte mit komplexen Derivaten in Steueroasen betrieb und ihre Bilanzsumme in kurzer Zeit extrem angewachsen war. Im September 2015 wurde schließlich der gute Teil dieses Vorläuferinstituts an ein Konsortium britisch-irischer Investmentfirmen rund um den deutschen Investmentbanker Patrick Bettscheider verkauft und am ursprünglichen Geschäftsmodell neu ausgerichtet.

3. VTB Direktbank in neuer Unternehmensorganisation mit deutscher Einlagensicherung

Russlands zweitgrößte Bank, die VTB, hat ihr Hauptquartier für das Westeuropageschäft mit Wirkung zum 29.12.17 von Wien nach Frankfurt am Main verlegt. Der Schritt wurde bereits vor einigen Monaten beschlossen. Den deutschen Bestandskunden, die bei der VTB Direktbank auf Zinskonten angelegt haben, waren Änderungen im September angekündigt worden. Die VTB Direktbank, zuvor eine Zweigniederlassung der Wiener VTB, und die auf Geschäftskunden ausgerichtete VTB Bank (Deutschland) AG sind nun zusammengelegt und umbenannt zu VTB Bank (Europe) SE. Die Umstrukturierung basiert auf dem Wunsch, von der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht mehr als systemrelevant eingestuft zu werden. Bislang befand sich die VTB weniger wegen ihrer Größe in Europa als vielmehr wegen ihrer Vernetzung zwischen Wien, Frankfurt und Paris auf der EZB-Liste der systemrelevanten Institute, weshalb höhere Auflagen zu erfüllen sind. Um kosteneffizienter zu arbeiten, wurde aus den drei Banklizenzen eine gemacht, der Standort in Wien wird darunter als Zweigniederlassung geführt. Die französischen Aktivitäten, Einlagengeschäft über das Internet, wurden gestoppt und die Konten geschlossen. Neben aufsichtsrechtlichen Aspekten spielte bei den Entscheidungen eine Rolle, dass Frankfurt als Finanzzentrum an Bedeutung gewinnt, und dass die deutsche VTB Direktbank das Gros der Einlagen anzieht. Bei der ursprünglichen Konstellation hätte eine österreichische Einlagensicherung im Insolvenzfall für das Einlagengeschäft geradestehen müssen, was in der Vergangenheit einige österreichische Politiker kritisierten, weil die VTB in Österreich selbst gar keines betreibt. Als Einheit der VTB Bank (Europe) SE sind Einlagen bei der VTB Direktbank jetzt über eine deutsche Einlagensicherung gedeckt, über die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH und den zusätzlichen freiwilligen Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken e. V. Gleich geblieben sind die Kontonummern und der BIC sowie die E-Mail-Adresse und die Telefonnummern.

Die Europazentrale ist eine direkte Tochtergesellschaft der VTB Gruppe in Moskau, an der der Kreml 60,93 Prozent der Anteile hält. Gegen die russischen Großbanken bestehen weiterhin die Sanktionen der EU und der USA infolge des Ukraine-Konflikts, weshalb ihnen eine Kapitalaufnahme mit einer Laufzeit von über 30 Tagen im Westen untersagt ist. Die westeuropäischen Töchter sind als Unternehmen mit eigener Rechtspersönlichkeit jedoch nicht sanktioniert. Die Sberbank, größter russischer Konkurrent der VTB, trägt sich laut früheren Medienberichten ebenso mit dem Gedanken, sein auf acht Töchter aufgeteiltes Europageschäft zusammenzulegen.

4. Moneyou durch Partner eine gute Adresse für Ratenkredite

Die für Einlagengeschäft bekannte Moneyou bietet seit 5.12.17 einen digitalen Ratenkredit an. Kreditgeber ist sie nicht selbst, sondern die solarisBank aus Berlin. Die Kreditstrecke ist auf der Internetseite von Moneyou über eine API-Schnittstelle eingebunden. Kunden und Nichtkunden von Moneyou sollen in die Lage versetzt werden, den Kredit in der Spanne von EUR 1.000 bis EUR 35.000 innerhalb von sieben Minuten aufzunehmen. Theoretisch ist das machbar, weil er vollständig papierlos ist und die Abläufe gegenüber gewöhnlichen Online-Ratenkrediten nochmals verschlankt worden sind. Die Kreditkosten sind transparent, der effektive Jahreszins beträgt für alle 3,99% p. a., der gebundene Sollzins 3,92% p. a., bei Laufzeiten von 12 bis 84 Monaten. Es wird ein sogenannter Kontoblick eingesetzt, bei dem der Kreditinteressent die Online-Zugangsdaten seines Girokontos für einen einmaligen Zugriff eingeben soll. Es muss sich dabei um das Gehaltskonto mit ausreichend verbuchten Umsätzen handeln. Die Kreditprüfung stellt ab auf die Auswertung dieser Umsätze und die Abfrage bei Auskunfteien wie der Schufa. Grundsätzlich nicht vorgesehen sind sonstige Nachweise. Bei positiver Entscheidung übersendet die solarisBank die Vertragsdetails per E-Mail, und der Kreditnehmer kann durch VideoIdent und elektronische Unterschrift den Vertrag online bestätigen.

Für die solarisBank ist es die erste Kooperation mit einer Bank. Sie versteht sich als Zulieferer und entwickelt Software-Module für das Bankgeschäft, die sich individuell kombinieren lassen. Sonst arbeitet die solarisBank mit FinTechs, Online-Händlern und Online-Marktplätzen zusammen. Diese Unternehmen benötigen zur Abwicklung von Bankgeschäften einen Partner, der ihre technologischen Erfordernisse aufgreift und den regulatorischen Rahmen bereitstellt. Auch mit ihrem Ratenkredit wendet sich die solarisBank nicht direkt an Privatkunden, man bekommt ihn bislang bei AutoScout24 für die Finanzierung der inserierten Gebrauchtwagen, beim Vergleichsportal Verivox (Zins dort bonitätsabhängig) oder eben bei Moneyou. Im Bereich der über Partnerbanken vertriebenen Ratenkredite geht die solarisBank in Konkurrenz zur SWK-Bank, die ihre Kredite auch digitalisiert, die Zinssätze aber überwiegend bonitätsabhängig vergibt. Mit dem Angebot der solarisBank fährt Moneyou besser, da es zumindest in der Anfangsphase Alleinstellungsmerkmale bietet und zu den Prinzipien "einfach, transparent und zu attraktiven Konditionen" passt. Für das Vermitteln erhält Moneyou je Abschluss eine Vergütung von der solarisBank in Höhe von 15% der über die Gesamtlaufzeit vereinnahmten Zinsen. Im repräsentativen Kreditbeispiel ist auch der ausmachende Betrag ausgewiesen, bei EUR 5.000 Nettodarlehensbetrag und der kurzen 24-monatigen Laufzeit sind es EUR 30,99.

5. Der monatliche Newsticker

++ die Commerzbank erhöhte am 2.1.18 beim Eröffnungsangebot zum Girokonto "PremiumKonto" die Anzahl der erhältlichen Prämienmeilen für das Vielfliegerprogramm von Miles & More von bis zu 5.000 auf bis zu 20.000. Die Angabe "bis zu" steht, weil die Anzahl abhängig vom jeweiligen Status des Teilnehmers ist. Neben den Meilen ist weiterhin die Startgutschrift über EUR 50,00 Bestandteil des Angebots

++ die Fidor Bank kooperiert mit Barzahlen.de, um den Girokunden auch das Einzahlen von Bargeld zu ermöglichen. Diese Art von Service kennt man bereits von N26. Bei der Fidor Bank ist er als "Fidor Cash" bezeichnet, seit einem am 21.12.17 veröffentlichten Update der Banking-App verfügbar. Pro Monat sind die ersten EUR 100,00 kostenfrei, auf zusätzliche Einzahlungsbeträge fallen 1,75% Gebühr an. Einzahlungsstellen sind die Kassen von REWE, real, PENNY, Budni, Ludwig, Eckert, Adams, ONExpress und Barbarino. Bargeld abheben über Fidor Cash ist zurzeit noch nicht freigeschaltet, die Funktion soll bald folgen

++ zum "GiroSkyline" der 1822direkt sind für neue Girokunden, die ab 15.12.17 beantragen, zusätzlich zu den zuvor schon ausgelobten EUR 120,00 Geldprämie bei Gehaltseingängen ab EUR 600,00 nun weitere EUR 20,00 Geldprämie ausgelobt. Für Letztere muss bis zum 30.4.18 der von 1822direkt über fino angebotene automatisierte Kontowechselservice in Anspruch genommen und komplett durchgeführt werden. Insgesamt kurbelt 1822direkt somit mit überaus hohen EUR 140,00 den Absatz an

++ der Zahlungsdienst PayPal schenkt zurzeit eine kostenlose Reiserücktrittsversicherung. Den deutschen Nutzern soll damit ein Mehrwert beim Bezahlen mit PayPal geboten werden, ähnlich der kostenlosen Retouren (erstattet in dem Kalenderjahr der Aktivierung die Kosten für bis zu zwölf auch internationale Retouren, Aktivierung unter www.paypal.com/de/webapps/mpp/refunded-returns). Einmal aktiviert, schützt die Reiserücktrittsversicherung für einen Zeitraum von zwölf Monaten und endet dann automatisch. Sollte eine mit PayPal in dem versicherten Zeitraum bezahlte Reise (Hotel, Flug, Bahnfahrt, Mietwagen etc.) wegen unvorhergesehener Umstände storniert werden, kann der Versicherte eine Erstattung beantragen. Der Versicherte hat lediglich einmal in den zwölf Monaten einen Anspruch, maximal EUR 300,00 erstattet zu bekommen. Die EUR 300,00 mögen bei vielen Reisen und Städtetrips nur einen Teilbetrag darstellen, aber immerhin ist die Versicherung kostenlos. Sie gilt nur für den Anteil des Reisepreises der versicherten Person, eine Selbstbeteiligung fällt nicht an. Die abgedeckten Umstände sind natürlich genau definiert; Krankheit, Verletzung, Arbeitslosigkeit und Staus oder Unfälle auf dem Weg zum Flughafen gehören unter anderem dazu. Die Internetseite zur Aktivierung: www.paypal.com/de/reise

++ der Bezahldienst PayPal ist beim Berliner FinTech Raisin eingestiegen, das in Deutschland und Österreich mit der Marke WeltSparen auftritt und grenzüberschreitende Spareinlagen verfügbar macht. Raisin konnte in der Vergangenheit bereits 60 Millionen Euro von Venture-Kapitalgebern einsammeln. Wie viel PayPal nun in der Finanzierungsrunde von Mitte Dezember investierte bzw. wie groß der Anteil damit ist, wurde nicht bekannt gegeben. Allein das Investment ist aufsehenerregend, es zeigt aber auch, wie schnell und unerwartet der Schritt der US-Internetgiganten ins klassische Bankgeschäft kommen kann und FinTechs nicht zwingend auf die Zusammenarbeit mit klassischen Banken angewiesen sind, um Zugang zu einer großen Kundengruppe zu bekommen. Die naheliegende Vermutung ist, dass die Tagesgeld- und Festgeldkonten demnächst in vielen europäischen Ländern auch über den PayPal-Account abgeschlossen werden können

++ flatex dreht zum 1.3.18 nochmals am Preiskarussell: Der Handel an den Börsen in den USA, Kanada, Österreich, der Schweiz und der Mehrländerbörse Euronext wird dann einheitlich EUR 15,90 kosten (USA und Kanada plus 0,04% für die Orderteile ab EUR 40.000). Zu den genannten europäischen Börsen bedeutet dies eine Preissenkung, bislang galten für Österreich EUR 19,90 und für die Schweiz und Euronext EUR 24,90. In den USA und Kanada wird es hingegen meist teurer, da es hier bislang EUR 9,90 waren plus 0,04% für die Orderteile ab EUR 25.000. Bei der Dividendenzahlung aus ausländischen Aktien wird die darauf abgestellte Gebühr, eine flatex-Besonderheit, künftig nur noch für Zahlungen mit Gegenwert ab EUR 15,00 erhoben, und zwar EUR 5,90 (bisher EUR 5,00). Kleinere ausländische Dividendenzahlungen sind nicht mehr bepreist, bislang waren sie es mit EUR 1,50. Den papierhaften Dokumentenversand erhöht flatex auf EUR 5,90 (bisher EUR 2,55) pro Versand, den Aufschlag für die Ordererteilung per Telefon/Brief auf EUR 15,90 (bisher EUR 10,00) und den Handel mit Bezugsrechten auf EUR 5,90 (bisher EUR 5,00). Andererseits wird der Bezug junger Aktien künftig kostenfrei (bisher EUR 5,00) ausgeführt, und Zweitschriften und die Erträgnisaufstellung werden ebenfalls günstiger

++ bei der Commerzbank gibt es nach 3-monatiger Pause seit 2.1.18 wieder die Aktion zum Wertpapierübertrag. Die Geldprämien setzte die Commerzbank jedoch niedriger an, hier lohnt es sich gegebenenfalls zu warten, ob sie bei einer eventuellen Verlängerung der Aktion nach dem 31.3.18 erhöht werden. Das derzeitige Angebot und die Werte des vorangegangenen Angebots in Klammern: ab EUR 10.000 übertragenem Wertpapiervolumen EUR 100,00 (vorher EUR 200,00), ab EUR 50.000 Wertpapiervolumen EUR 500,00 (vorher EUR 600,00), ab EUR 100.000 Wertpapiervolumen EUR 1.000 (vorher ab EUR 125.000 Wertpapiervolumen EUR 1.200) und ab EUR 250.000 Wertpapiervolumen EUR 1.500 (vorher EUR 2.000)

++ Consorsbank änderte für das Kalenderjahr 2018 das Aktionsangebot zu den ETFs: Per Einmalanlage können 73 ETFs der Emittenten EasyETF, iShares und Lyxor erstmals bei Consorsbank ohne Ordergebühr über Tradegate erworben werden. 2017 wurden 450 ETFs der drei Emittenten zu einer reduzierten Ordergebühr von EUR 4,95 angeboten. Bei den Sparplänen ersetzte x-trackers mit 180 verfügbaren ETFs das auslaufende ComStage-Angebot mit 70 ETFs. Weiterhin können per Sparplan auch die 70 ETFs von Lyxor ohne Ordergebühren bespart werden

++ maxblue senkte bei der Aktion zum Wertpapierübertrag aus Fremdbankdepots - 0,50% des übertragenen Volumens als Geldprämie - den Maximalbetrag auf EUR 500,00 ab. Dieses Angebot gilt bei Wertpapiereingang im Zeitraum 1.1.18 bis 31.12.18. Zuvor waren bis zu EUR 2.500 Geldprämie erhältlich

++ die Commerzbank lagert ihre Wertpapierabwicklung in ein neu zu gründendes Gemeinschaftsunternehmen mit der britischen Großbank HSBC aus. Die Commerzbank wird daran selbst einen Minderheitsanteil von 20 Prozent halten. Mittelfristig soll das Kosten einsparen. Operativer Start sei Anfang 2020, bis dahin werden auf beiden Seiten die technischen Voraussetzungen für die Datenmigration geschaffen. Die Partnerschaft laufe zunächst zehn Jahre. In der Wertpapierabwicklung der Commerzbank arbeiten nach Angaben eines Sprechers 330 Mitarbeiter. In Frankfurt werde vom Gemeinschaftsunternehmen ein Standort mit 60 Leuten aufgebaut, auf die Stellen müssten sich die betroffenen Mitarbeiter regulär bewerben

++ Händler dürfen ab 13.1.18 für Kreditkartenzahlungen mit Visa und Mastercard keine Aufschläge mehr erheben. Für American Express und Diners Club gilt die Regelung zur Umsetzung der zweiten Zahlungsdiensterichtlinie nicht. Auch sind Aufschläge für die Zahlung über PayPal weiterhin gesetzlich zulässig. Allerdings ändert PayPal zum 9.1.18 seine AGB. Ab diesem Datum ist es Händlern laut AGB untersagt, einen Aufschlag zu verlangen. Konkret heißt es: "Sie sind als Händler nicht berechtigt, ein Zahlungsmittelentgelt für die Nutzung der PayPal-Services als Zahlungsmethode (Surcharging) zu erheben." Erhebt ein Händler dennoch ein Entgelt, verstößt er zwar nicht gegen das Gesetz, aber gegen das von PayPal auferlegte Verbot, sodass er Gefahr läuft, dass sein PayPal-Konto gesperrt wird

++ die Volkswagen Bank nahm im Neugeschäft die "Volkswagen Visa Card mobil" aus dem Sortiment. Es war eine Kreditkarte zum Kartenpreis von EUR 66,00 jährlich mit Cashback auf Mobilitätsumsätze und mit Umsatzbonus. Wenn in beiden Bereichen der höchstmögliche Bonus erzielt wurde, betrug die Ersparnis insgesamt EUR 125,00. Als Mobilitätsumsatz galten Umsätze bei Fluggesellschaften, Bahnlinien, Bussen, U-Bahnen, Fährgesellschaften, Tankstellen, Taxi-Unternehmen, Autovermietern sowie für Parken und Maut. Bezahlt werden musste direkt bei dem Unternehmen, das die erworbene Leistung erbringt (wie etwa bei der Deutschen Bahn), und nicht bei einem Vermittler oder Reiseportal

6. Die Zinsentwicklung beim Tagesgeld

Volkswagen Bank wird beim "Sparkonto", es hat eine 30-tägige Kündigungsfrist, per 8.2.18 von 0,30% auf 0,20% senken.

Volkswagen Bank wird bei den privaten Tagesgeldkonten den Standardzins per 1.2.18 von 0,20% auf 0,10% senken.

Die Oney Bank aus Frankreich geht am 15.1.18 von 0,65% auf 0,60%.

Die IKB Deutsche Industriebank verringert am 12.1.18 von 0,10% auf 0,05%.

Die Kommunalkredit Invest ist seit 2.1.18 über ihre Niederlassung in Frankfurt auf dem deutschen Einlagenmarkt aktiv, ihre Tagesgeldkondition lautet ab einer Einlage von mindestens EUR 10.000 auf 0,31%.

Die FIMBank aus Malta nahm am 2.1.18 von 0,85% auf 0,71% zurück.

Consorsbank senkte per 1.1.18 den Standardzins für Guthabenteile bis EUR 100.000 von 0,05% auf homöopathische 0,01%. Dies steht im starken Kontrast zum Sonderzins für Neukunden, der weiterhin 1,00% p. a. beträgt, für die Guthabenteile bis EUR 50.000 in den ersten sechs Monaten.

Die HSH Nordbank bietet seit 29.12.17 auch ein "Flexgeld24" über die Zinspilot-Plattform an (siehe Themenpunkt 1). Die Verzinsung beträgt zurzeit 0,80%. Die Aufträge, einen Anlagebetrag ein- oder auszuzahlen, werden nur an zwei Terminen pro Monat ausgeführt. Nach Vorgaben der EU-Kommission muss die HSH bis 28.2.18 verkauft werden, was eine Änderung bei der Einlagensicherung nach sich ziehen könnte. Falls der Verkauf nicht gelingt, muss die Bank abgewickelt werden.

7. Die Zinsentwicklung bei den Festzinsanlagen

(Auswahl an relevanten Änderungen)

Die IKB Deutsche Industriebank verringert am 12.1.18 bei den Laufzeiten bis 9 Monate um 0,05 Prozentpunkte und bei den Laufzeiten darüber um 0,10 Prozentpunkte. Beim Produkt "Festgeld" gelten dann zum Beispiel für 5 Jahre 0,90% (bisher 1,00%) und für 7 Jahre 1,10% (bisher 1,20%).

Die Oney Bank aus Frankreich senkte am 2.1.18 für den Anlagestarttermin 15.1.18 bei 6 Monaten von 0,90% auf 0,80%.

Die Kommunalkredit Invest ist seit 2.1.18 auf dem deutschen Einlagenmarkt (siehe Themenpunkt 2). Sie bietet bei einem Anlagebetrag ab EUR 10.000 für 6 Monate 0,41%, für 9 Monate 0,60%, für 12 Monate 0,70%, für 2 Jahre 0,80%, für 3 Jahre 1,01%, für 4 Jahre 1,05%, für 5 Jahre 1,15%, für 6 Jahre 1,20%, für 7 Jahre 1,30%, für 8 Jahre 1,40%, für 9 Jahre 1,50% und für 10 Jahre 1,80%.

Younited Credit aus Frankreich erhöhte am 22.12.17 bei 3 Jahren von 1,00% auf 1,25%.

Die solarisBank, die seit Kurzem nicht nur über Savedo anbietet, sondern auch über WeltSparen, erhöhte am 20.12.17 nochmals um 0,10 bis 0,20 Prozentpunkte, rückte damit ins Spitzenfeld vor. Ihre Zinssätze: 12 Monate - 0,70% (vorher 0,55%), 2 Jahre - 0,90% (vorher 0,70%), 3 Jahre - 1,10% (vorher 0,90%), 4 Jahre - 1,30% (vorher 1,20%), 5 Jahre - 1,40% (vorher 1,30%). Vorangegangen war am 15.12.17 eine Erhöhung um jeweils 0,10 Prozentpunkte.

Addiko Bank aus Österreich erhöhte am 18.12.17 bei 6 Monaten auf 0,70% (vorher 0,53%) und bei 12 Monaten auf 0,95% (vorher 0,63%).

Die VakifBank verringerte per 18.12.17 um 0,05 bis 0,10 Prozentpunkte. Sie bietet für 6 Monate 0,35% (vorher 0,45%), für 9 Monate 0,40% (vorher 0,45%), für 12 Monate 0,45% (vorher 0,50%), für 2 Jahre 0,70% (vorher 0,80%), für 3 Jahre 1,10% (vorher 1,20%), für 4 Jahre 1,20% (vorher 1,25%), für 5 Jahre 1,25% (vorher 1,35%) und für 6 Jahre 1,30% (vorher 1,40%).

Neu- und Bestandskunden des Zinsportals WeltSparen nehmen automatisch an der Aktion "Winterbonus" teil. Sie ist anders als die Aktion, die über die Sommermonate lief: Alle Festgelder mit einer Mindestlaufzeit von 12 Monaten sind relevant, die ein Anleger im Zeitraum 15.12.17 bis 31.1.18 bei einer beliebigen Partnerbank neu anlegt oder verlängert. Maßgeblich ist die Höhe des Anlagevolumens. Werden mehrere solcher Festgelder in dem Zeitraum angelegt oder verlängert, wird deren Anlagevolumen zusammengerechnet. Die Prämierung beginnt ab EUR 20.000 Anlagevolumen. In dieser Stufe beträgt die Geldprämie EUR 25,00. In der Stufe ab EUR 75.000 bis unter EUR 150.000 sind es EUR 100,00 Geldprämie und ab EUR 150.000 sind es EUR 200,00 Geldprämie. Winterbonus und Willkommensprämie sind kombinierbar, sodass Neukunden über beide Aktionen ihre Rendite aufbessern können.

Die Ziraat Bank erhöhte am 11.12.17 bei 12 Monaten auf 0,70% (vorher 0,60%), bei 2 Jahren auf 0,90% (vorher 0,85%) und bei 3 Jahren auf 1,10% (vorher 1,05%).

Noch einen schönen Monat Januar wünscht

m o d e r n - b a n k i n g

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