Oft haben Kunden bei der Wahl eines Girokontos einen ganz konkreten Bedarf. Diese Übersicht nennt eine Auswahl an Girokonten aus unserem Vergleich, die einen günstigen Dispokredit bieten.
Wer regelmäßig überzieht, sollte bei der Kontowahl die Sollzinsen vergleichen - um im Minus nicht noch Geld zu verschenken. Dispokredite auf Girokonten, formell als eingeräumte Kontoüberziehungen bezeichnet, sind zumindest sehr flexibel, da sie nach der Einrichtung immer wieder bei Bedarf in Anspruch genommen werden können. Ein Dispokredit wird häufig erst nach Eingang der ersten Gehälter bei entsprechender Bonität eingerichtet. Er kann die Höhe des drei- bis fünffachen monatlichen Gehaltseingang erreichen. Der Sollzins ist veränderlich, er kann jederzeit angepasst werden. Wegen der Leitzinsanhebungen steigen auch die Sollzinsen momentan stark, es ist viel Bewegung im Markt. Die Banken im Test verlangen aktuell zwischen 7,49% p. a. und 15,59% p. a. Bei einem Minus von EUR 1.000 im Jahr macht dieser Zinsunterschied EUR 88,22 aus, wenn auch die anfallenden Sollzinsen, die mit jedem Quartalsabschluss in Rechnung gestellt werden, unausgeglichen bleiben (Kreditkosten bei 7,49% p. a.: EUR 77,03, Kreditkosten bei 15,59% p. a.: EUR 165,25). Auf einzelnen Premium-Kontomodellen muss gar kein Sollzins gezahlt werden. Die Kontoführungsgebühr ist dabei jedoch so hoch, dass selbst die Kunden, die den Dispokredit viel nutzen, auf das Jahr gesehen mehr bezahlen als für ein Standardkonto mit höherem Sollzins.
Fünf geeignete Girokonten für die kurzfristige Überziehung im vereinbarten Rahmen
Die GLS Bank, die nachhaltige Bankgeschäfte verspricht, hatte im November 2016 den Sollzins ganz ab abgeschafft - nach dem Beschluss zur Einführung des produktunabhängigen Grundbeitrags von EUR 5,00 pro Monat und einer Anhebung der Kontoführungspauschale. Sie vergibt Dispokredite in individueller Höhe, maximal EUR 10.000, und bis zu diesem Betrag war die Inanspruchnahme zinsfrei. Seit Juli 2023 gilt das nicht mehr. Ihr Sollzins bis maximal EUR 10.000 ist dennoch günstiger als gewöhnlich; sie passt ihn monatlich indikatorengebunden an.
Ein fairer Sollzins liegt unterhalb von 9,00% p. a. Die C24, die mit "Smart" ein kostenlos geführtes und funktionsstarkes Girokontomodell im Programm hat, liegt bei 7,49% p. a.
Die EthikBank hat seit Längerem den Zins nicht geändert, es gelten noch 7,50% p. a., wobei sie für das Konto einen Grundpreis von hohen EUR 8,50 erhebt.
Einen seit Jahren sehr niedrigen hat die Deutsche Skatbank mit dem "Trumpfkonto" - aktuell 8,47% p. a. Zudem verzichtet sie auf den Zinsaufschlag, den Banken üblicherweise berechnen, wenn der Kontoinhaber über den eingeräumten Dispokredit hinaus überzieht. Solche Überziehungen sind generell jedoch zu vermeiden, da sie höchstens kurzzeitig geduldet werden. Die Deutsche Skatbank bietet übrigens auch das "FlatKonto" an, bei dem keine Sollzinsen anfallen, aber EUR 7,50 an monatlicher Kontoführungsgebühr.
Von den häufig gewählten Girokontoanbietern gehört ING mit 10,99% p. a. noch in die erweiterte Gruppe von Banken mit günstigen Dispokrediten.
Girokonto: Konten mit niedrigen Sollzinsen
GLS Bank: Unabhängig vom gewählten Produkt ist ein monatlicher Beitrag zu entrichten. Der GLS Beitrag beträgt für Personen ab 28 Jahren, Unternehmen, Vereine und andere Organisationen EUR 5,00. Junge Leute von 18 bis 27 Jahre zahlen lediglich EUR 1,00; Minderjährige müssen nichts zahlen. Kunden mit Einkünften im Rahmen des steuerlichen Grundfreibetrags können zum sozialen Ausgleich den geringeren Monatsbeitrag von EUR 1,00 beantragen. Um die Produkte der GLS Bank zu nutzen, muss man nicht zwingend Mitgliedsanteile der genossenschaftlichen Bank zeichnen, die Zahlung des Beitrags ist hingegen Voraussetzung. Die GLS Bank beansprucht für sich, durch ihre Art des Geldgeschäfts die Welt sozialer und ökologischer zu gestalten. Der GLS Beitrag steht dafür, dass die Bank ihre Arbeit trotz der Herausforderungen durch entfallene Einnahmequellen so wie bisher weitermachen kann.
GLS Bank: Das "Privatkonto" gibt es auch in einer Variante als "Mitgliederkonto". Diese Kontovariante ist nur verfügbar für Kunden, die Mitgliedsanteile an der genossenschaftlich organisierten GLS Bank erworben haben. Der GLS Beitrag ist kein Mitgliedsanteil, er ist von allen Kunden entrichtet. Die Vorteile des Mitgliederkontos liegen bei sonst gleichen Konditionen in einer beitragsfreien girocard (statt EUR 15,00 p. a.), einer beitragsfreien Mastercard (statt EUR 30,00 p. a.) und einer auf EUR 30,00 p. a. vergünstigten Mastercard Gold (statt EUR 75,00 p. a.). Mit den Kreditkarten kann hier zudem 48 Mal pro Jahr gebührenfrei im Inland und generell gebührenfrei im Ausland Geld am Geldautomaten abgehoben werden (ggf. aber Entgelt des Automatenbetreibers).
C24: Für Karteneinsätze mit der Debit-Mastercard erhalten die Kunden Cashbacks, wenn sie sich zu dem Programm explizit angemeldet haben. Im Kontomodell "Smart" beträgt die beständige Sammelrate auf alle Kartenumsätze 0,05% und in mehrwöchigen Aktionszeiträumen gibt es bei bestimmten Partnern bis zu 2,50%. Die Höchstgrenze der insgesamt erzielbaren Cashbacks liegt bei EUR 100,00 pro Monat.
C24: Zentrale Elemente sind das Multibanking und die enge Verzahnung mit dem Vergleichsportal Check24. Die C24-App zeigt Transaktionen auf Fremdkonten gleichberechtigt neben denen auf dem C24-Girokonto an. Für den Kunden wird die Übersichtlichkeit hervorgehoben, möglichst all seine Girokonten, Sparkonten, Depots, Kreditkarten und Bausparverträge dort abbilden und automatisiert analysieren zu lassen. Dahinter steckt das Kalkül, aus den Daten, insbesondere den regelmäßigen Ausgaben, die Erkenntnis zu ziehen, welche Verträge der Kunde für Versicherungen, Strom, Gas, Handy, Kredite und so weiter hat, und Vorschläge zu machen, sie zu optimieren. Check24 kann als breit aufgestelltes Vergleichsportal in sehr vielen Lebensbereichen auf die Bedürfnisse seiner Kunden reagieren und Provisionen über neue Verträge erzielen, im gesamten Check24-Ökosystem, auch mit Reisen und Shopping. Das Hauptmenü der App besteht aus dem Reiter "Banking" mit dem Girokonto, und fünf weiteren Reitern. Die jeweiligen Unterpunkte der fünf weiteren Reiter führen aus der App von C24 heraus zu den Vergleichen in der App von Check24. Das ist bislang auf einfachste Weise gelöst, aber die Integrationstiefe der Vergleiche und damit der Fremdprodukte sowie die Bequemlichkeit, auf diesem Weg Geld anzulegen oder bei einem Engpass Kredit aufzunehmen, wird sicherlich eine Disziplin sein, an der man optimiert.
C24: Einzahlen und Auszahlen ist durch eine Kooperation mit Barzahlen.de/viacash an Kassen im deutschen Einzelhandel möglich. Und zwar kann mittels der Smartphone-App von C24 ein Barcode für den Vorgang generiert werden. Er wird an der Kasse vorgezeigt und gescannt. Teilnehmende Händler sind dm-drogerie markt, REWE, real, Rossmann, Penny, toom-Baumärkte, die Shops von mobilcom-debitel, die Tankstellen OMV und Q1 sowie die Unternehmensgruppe Dr. Eckert (Ludwig, Eckert, Barbarino, Adam's und ON!Express). Die Funktion ist nicht zwingend mit einem Einkauf verbunden. Je Transaktion kann man zwischen EUR 50,00 und EUR 999,00 einzahlen und sich EUR 50,00 bis EUR 300,00 auszahlen lassen. Die Anzahl der gebührenfreien Aus- und Einzahlungen hängt vom gewählten Kontomodell ab. Beim Auszahlen wendet C24 das Freikontingent für Auszahlungen, das gegebenenfalls vorhanden ist, am Geldautomaten und im Kassennetz zusammen an, jede weitere Auszahlung kostet EUR 2,00. Und bei den Einzahlungen werden die über die ReiseBank (in den Kontomodellen "Plus" und "Max" ist eine Einzahlung pro Monat gebührenfrei) und die über Barzahlen.de/viacash zusammengezählt, jede weitere kostet 1,75% des Einzahlungsbetrags.
Deutsche Skatbank: 50 beleglose Buchungsposten pro Monat sind frei, jede weitere beleglose Buchung kostet EUR 0,20. Beleghafte Buchungsposten kosten ab dem ersten jeweils EUR 2,00.
ING: Das Girokonto kann für private Zwecke von Freiberuflern eröffnet werden, hingegen nicht bei Selbständigkeit aus Gewerbebetrieb, Land-/Forstwirtschaft oder Existenzgründung.
ING: Nach der Kontoeröffnung lässt ING dem Kunden Zeit, um den monatlichen Geldeingang ab EUR 700,00 einzurichten. Erst wenn er im dritten Kalendermonat nach der Kontoeröffnung nicht eingeht, wird der Kontopreis für diesen Monat zum ersten mal abgebucht.
ING: Einzahlen und Auszahlen ist durch eine Kooperation mit Barzahlen.de/viacash an Kassen im deutschen Einzelhandel möglich. Und zwar kann mittels der Smartphone-App von ING ein Barcode für den Vorgang generiert werden. Er wird an der Kasse vorgezeigt und gescannt. Teilnehmende Händler sind dm-drogerie markt, REWE, real, Rossmann, Penny, toom-Baumärkte, die Shops von mobilcom-debitel, die Tankstellen OMV und Q1 sowie die Unternehmensgruppe Dr. Eckert (Ludwig, Eckert, Barbarino, Adam's und ON!Express). Die Funktion ist nicht zwingend mit einem Einkauf verbunden. Je Transaktion kann man zwischen EUR 50,00 und EUR 999,00 einzahlen und sich EUR 10,00 bis EUR 300,00 auszahlen lassen. Beim Einzahlen über die Funktion erhebt ING eine Gebühr von 1,50%. Beim Auszahlen über die Funktion erhebt ING keine Gebühren.
ING: Die Bank gibt ein Sicherheitsversprechen für das Online-Banking und die Banking-App. Falls Dritte die Zugangsdaten missbrauchen, ersetzt sie den finanziellen Schaden in voller Höhe. Dies gilt, sofern der Kunde Strafanzeige bei der Polizei erstattet und die Bank keine Schuld bei der Schadensverursachung nachweisen kann. Normalerweise haftet der Kunde bei missbräuchlichen Verfügungen bis EUR 50,00, in der Zeit bis er seinen Online-Zugang bzw. auch seine Karten sperren lässt. Entscheidend ist für jegliche Haftungsübernahme der Bank jedoch immer, dass der Kunde seine Sorgfaltspflichten nicht vorsätzlich oder grob fahrlässig verletzt hat.
ING: Der Cashbackservice "DealWise" steht exklusiv den Girokunden der ING zur Verfügung. Mit ihm lässt sich beim Onlineshoppen sparen. Zugang besteht über das Online-Banking. DealWise wird von der ING Niederlande (ING Bank N. V., Amsterdam) betrieben, es ist eine Vertriebsaktivität abseits des Bankgeschäfts. Für den deutschen Markt sind mehr als 1.000 Online-Shops angebunden, aus Bereichen wie Mode, Elektronik, Spielwaren, Lebensmittel, Gesundheit, Reisen, Kultur & Freizeit sowie Haus & Garten. Der Nutzer, der über DealWise bei einem der Online-Shops einkauft, bekommt entweder einen Prozentsatz der Einkaufssumme (ohne Mehrwertsteuer und Versandkosten gerechnet) oder feste Beträge rückvergütet. Auch um lediglich nach teilnehmenden Shops zu suchen, muss man sich einloggen. Die Cashbackraten sind für jeden Shop unterschiedlich und jeweils mit den eventuellen Bedingungen beschrieben. Welche Zahlungsmethode beim Einkauf der Nutzer verwendet, ist nicht relevant, es muss keine Karte der ING sein. Jeder einzelne freigegebene Betrag wird automatisch auf das bei ING geführte Girokonto überwiesen.