Tagesgeld: Fragen und Antworten

Wir helfen Ihnen weiter. Unsere FAQs gibt es zu den Themen Direktbank, Girokonto, Tagesgeld, Festzinsanlage, Brokerage, Kreditkarte, Rahmenkredit, Ratenkredit und Baudarlehen. Hier finden Sie die Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Tagesgeld. Falls Ihre Frage nicht beantwortet wurde, schreiben Sie uns bitte an info@modern-banking.de.

Wieso ist Anbieter x nicht im Vergleich aufgeführt?
In der Regel sind alle Tagesgeldkonten aufgeführt. Im Tagesgeld-Bereich sind derzeit mehr als 70 Angebote gelistet. Im eigentlichen Vergleich sind dies die klassischen Tagesgeldkonten, die unabhängig von weiteren Produkten beziehbar sind. Die Sortierung im Vergleich kann nach den Standardzinsen erfolgen oder Sonderzinsaktionen berücksichtigen. Sie können sich nur Inlandsanlagen anzeigen lassen, oder auch Auslandsanlagen in EU-Ländern mit AAA-Rating einbeziehen. Diese Vorgaben können Sie oberhalb des Vergleichs auswählen. Zudem sind in separaten Übersichten zusammengestellt: Angebote in Kombination mit anderen Produkten sowie zinsstarke Online-Sparkonten als Alternativen zum Tagesgeld.
In den Vergleichen achten wir darauf, dass Produkte enthalten sind, die unter gleichen Voraussetzungen angeboten werden und direkt miteinander vergleichbar sind. Gleichzeitig soll möglichst der komplette Markt abgebildet werden, auf den die Internetseite ausgerichtet ist. Deshalb haben wir uns für diese Aufteilung entschieden. Um bequem abfragen zu können, an welcher Stelle das von Ihnen gesuchte Produkt von uns aufgeführt wird, kann die Produktsuche genutzt werden.

Welche Vorteile hat ein Tagesgeld?
Ein Tagesgeld ist ein i. d. R. kostenfreies, hochverzinstes Anlagekonto mit täglicher Verfügbarkeit. Es eignet zur Anlage einer Liquiditätsreserve. Überschüssiges Guthaben auf Girokonten sollte konsequent auf ein gut verzinstes Tagesgeldkonto umgebucht werden. Dabei muss dieses Konto keinesfalls bei der Bank geführt werden, bei der man das Girokonto unterhält. Es gibt einen starken Wettbewerb, der Anleger kann aus vielen Zinsangeboten wählen.

Wie funktionieren Ein- und Auszahlungen?
Einzahlungen auf ein Tagesgeldkonto erfolgen bargeldlos per Überweisung. Hierzu erhält man eine Kontonummer und eine Bankleitzahl, an die man überweisen kann. Teilweise kann man Anlagebeträge auch per Lastschrift einziehen lassen. Scheckeinreichungen sind nicht möglich.
Auszahlungen erfolgen bargeldlos auf das vom Sparer bei der Kontoeröffnung angegebene Referenzkonto (meist das Girokonto bei der Hausbank). Die Rücküberweisungen können online, telefonisch oder schriftlich angewiesen werden. Generell ist das Guthaben in voller Höhe täglich verfügbar, es entstehen jedoch zwangsweise Banklaufzeiten bis das Geld auf dem Referenzkonto eingeht. Die Banklaufzeiten entfallen natürlich, wenn das Referenzkonto bei der gleichen Bank geführt wird. Vereinzelt werden auch Maestro-Karten herausgegeben, mit denen Geldabheben am Geldautomaten möglich ist. Im Unterschied zu einem Girokonto ist kein darüber hinausgehender Zahlungsverkehr möglich.

Wieso kann ich Gelder, die per Lastschrift eingezogen wurden, nicht verfügen?
Bei einigen Tagesgeldkonten ist als Serviceleistung der Lastschrifteinzug von Anlagegeldern möglich. In vielen Eröffnungsanträgen kann der Kunde dann beispielsweise wählen, ob er als Ersteinlage einen bestimmten Betrag einziehen lassen möchte. Das per Lastschrift eingezogene Geld wird jedoch für einige Tage (bei manchen Anbietern bis sechs Wochen) gesperrt, da die Hausbank die Lastschrift zurückgeben könnte. Dies wäre insbesondere dann denkbar, wenn sich auf dem Girokonto nicht genügend Guthaben befindet bzw. der Dispokredit bereits ausgeschöpft ist. Wenn man Anlagegelder hingegen per Überweisung überträgt, ist das Guthaben sofort abrufbar.

Was ist ein Referenzkonto?
Für das Tagesgeldkonto legt man immer auch ein Referenzkonto fest. Das Referenzkonto ist ein auf den eigenen Namen lautendes Girokonto bei einer beliebigen Bank, das zur Zahlungsabwicklung (Einzahlungen, Rücküberweisungen) mit dem Tagesgeld-Anbieter dient. Die Nutzung des Referenzkontos dient der Sicherheit, da Rücküberweisungen nur auf dieses Konto erfolgen. Zur Änderung des Auszahlungskontos ist i. d. R. ein schriftlicher Auftrag nötig.

Wird ein Verrechnungskonto beim gleichen Anbieter vorausgesetzt?
Tagesgeldkonten sind meist unabhängig von weiteren Bankprodukten. Als Verrechnungskonto kann dann das bestehende Girokonto bei der Hausbank angegeben werden. In wenigen Fällen bieten die Institute Tagesgeldkonten nur für die eigenen Girokunden an.

Wie hoch sind die Zinsen?
Variable Zinskonditionen orientieren sich an der allgemeinen Marktentwicklung und können sich daher ändern. Die Anpassung des Tagesgeldzinssatzes können die Anbieter in der Regel frei festlegen. Den jeweils aktuellen Zinssatz geben die Anbieter auf der eigenen Internetpräsenz an, daneben können Sie sich auch durch modern-banking.de über Zinsänderungen Ihres Anbieters informieren lassen. Teilweise wird mit Zinsstufen gearbeitet, bei denen höhere Guthaben einen höheren Zins bewirken. Tagesgeld-Offerten unterscheiden sich auch bei der Zinsgutschrift. Die Zinsen werden monatlich, vierteljährlich oder jährlich gutgeschrieben, was sich durch den Zinseszinseffekt bemerkbar macht.
Die reale Verzinsung wird durch die Besteuerung und die Inflation geschmälert.

Für welchen Zeitraum gelten die Zinsen?
Die angegebenen Tagesgeldzinsen sind Jahreszinsen (p. a.). Bei einer konstanten Anlage von beispielweise EUR 2.000 und unverändertem Zins von 2,50% p. a. werden EUR 50,00 an Zinsen im Jahr gezahlt.
Bei Kontoschließung werden die Zinsen bis zu diesem Zeitpunkt berechnet und mit dem verbliebenen Guthaben ausbezahlt. Wenn dagegen nur das Guthaben verfügt wird und das Konto weiter bestehen soll (um später wieder Einzahlungen vorzunehmen) werden die Zinsen zu den üblichen Zinsterminen berechnet.

Wie wird das Guthaben verzinst, wenn der Anlagebetrag variiert?
Bei Tagesgeldkonten können jederzeit Verfügungen oder weitere Einzahlungen vorgenommen werden, was sich auf die täglich berechneten Zinsen auswirkt. Es wird für jeden Tag der jeweilige Anlagebetrag zugrunde gelegt und verzinst.
Einzige Ausnahme bei den Tagesgeldkonten im Vergleich ist das Giro-Plus der VON ESSEN KG Bankgesellschaft. Die Zinsberechnung erfolgt hier auf Basis des monatlichen Durchschnittsguthabens.

Was kosten Tagesgeldkonten?
Tagesgeldkonten werden i. d. R. kostenfrei geführt.
Teils werden Gebühren für Zusatzleistungen wie Maestro-Karten, Postversand von Kontoauszügen und Neuberechnung von PINs in Rechnung gestellt.

Was sagt der Wert "Jahresrendite" im Tagesgeld-Vergleich aus?
Die Rendite weist den Mehrbetrag aus, der bei dem gewählten Anlagebetrag nach einem Jahr erwirtschaftet wird. Werden beispielsweise EUR 10.000 auf einem Tagesgeldkonto angelegt und nach einem Jahr dafür EUR 10.400 zurückgezahlt, dann beträgt die Rendite EUR 400,00. Diesen Wert geben wir in Prozent an. Die ausgewiesene Jahresrendite berücksichtigt neben der aktuellen Verzinsung des Anbieters (z. B. Staffelzinsen) Kosten für die Kontoführung und unterjährige Zinsgutschriften (Zinseszinseffekt).

Wann und wie oft werden Kontoauszüge zugestellt?
Je nach Anbieter werden Kontoauszüge monatlich, vierteljährlich oder jährlich oder bei Kontobewegung zugestellt.
Immer mehr wird dazu übergegangen, Kontoauszüge in ein Online-Postfach zu stellen, das über die Online-Banking-Funktion erreichbar ist. Gleichzeitig werden Portogebühren in Rechnung gestellt, wenn der Kunde weiterhin den Postversand nutzen möchte oder der Kontoauszug zugeschickt werden muss, weil der Auszug im Online-Postfach nicht innerhalb einer Frist abgerufen wird.

Was versteht man unter Zwangskontoauszügen?
Kontoauszüge werden bei Online-Tagesgeldkonten in ein Online-Postfach gestellt, das über die Online-Banking-Funktion erreichbar ist. Wenn Auszüge im Online-Postfach nicht innerhalb einer Frist abgerufen wird, werden diese meist per Post zugesendet und die Portogebühren in Rechnung gestellt. Diese sogenannten Zwangskontoauszüge werden erstellt, damit der Kunde Buchungen und Rechnungsabschluss prüfen kann und keine Fristen versäumt. Die 1822direkt erinnert per E-Mail an das Abrufen im Postfach.

Gibt es eine Mindestanlagesumme?
Bei einigen Anbietern gibt es Mindestanlagesummen oder es werden nur Zinsen gezahlt, wenn eine bestimmte Betragsgrenze überschritten wurde. Die meisten verzinsen Guthaben jedoch bereits ab dem ersten Euro.

Gibt es eine Höchstanlagesumme?
Hohe Tagesgeldzinsen werden teilweise nur bis zu bestimmten Anlagesummen gewährt. Liegt der Betrag darüber, wird bei einigen wenigen Angeboten sogar auf die Gesamtsumme ein niedriger Zins angewendet. Dass die Anlagesumme auf dem Konto generell begrenzt ist, kommt dagegen nur selten vor.

Verfälschen Lockangebote den Vergleich?
Die Sortierung im Vergleich kann nach den Standardzinsen erfolgen oder auch Sonderzinsaktionen berücksichtigen. Die Sortierung nach Standardzinsen ist voreingestellt, also nach dem Zins den Bestandskunden erhalten. Angebote in Kombination mit anderen Produkten wie Girokonten oder Wertpapierdepots führen wir außerhalb des Vergleichs auf.

Rentieren sich Spitzen-Tagesgeldzinsen für Banken eigentlich noch?
An den hohen Sonderzinsen für Neukunden verdienen die Banken meist nichts mehr. Die Angebote werden eher als Marketinginstrument genutzt, um neue Kunden oder neue Gelder zu gewinnen. Sie rechnen sich erst, wenn Folgegeschäfte getätigt werden. Aus Bequemlichkeit bleiben viele Kunden im Anschluss an die Sonderzinsaktion als Kunde erhalten.
Der Tagesgeldzins kann aber durchaus höher als der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) liegen, um rentabel für die Bank zu sein. Die EZB verleiht Geld zum Leitzinssatz kurzfristig an Kreditinstitute, allerdings nur, wenn Staatspapiere mit hoher Bonität als Sicherheit hinterlegt werden. Die Summen, die sich Banken in dieser Form bei der Notenbank besorgen können, sind also begrenzt. Die Banken leihen auch untereinander Geld aus, wobei Institute mit schlechterer Bonität hohe Risikoprämien zahlen müssen und schwieriger an Liquidität kommen.

Worauf sollte man bei der Anbieterwahl achten?
Hauptkriterium bei der Anbieterwahl ist natürlich die aktuelle Verzinsung. Diese kann über die im Vergleich angegebene Rendite verglichen werden, denn die Kennzahl beinhaltet einen möglichen Zinseszinseffekt durch monatliche oder vierteljährliche Zinsgutschrift. Über die "Zinshistorie" kann man die Zinsentwicklung der einzelnen Konten zurückverfolgen und daraus ableiten, ob dauerhaft gute Zinsen gezahlt werden. Der angelegte Betrag sollte durch eine Einlagensicherung vollständig abgedeckt sein.
Auch wenn die meisten Tagesgeldangebote recht kundenfreundlich gestaltet sind, achtet man besser darauf, dass keine versteckten Kosten enthalten sind. Gebühren könnten zum Beispiel für die Kontoführung oder für die Zusendung von Kontoauszügen verlangt werden. Ist die Kontoführung online oder nur über teure Telefon-Hotlines möglich? Und gilt es eine Mindestanlagesumme zu beachten? Hilfreich können auch die Erfahrungsberichte von Kunden sein.
Im Laufe der Zeit richten viele Anleger Tagesgeldkonten bei mehreren zinsstarken Anbietern ein, wenn sie des Öfteren ein aktuell überzeugendes Angebot wahrnehmen. Aus dem angesammelten Bestand an Konten kann man einen Vorteil ziehen, denn Gelder lassen sich bei relevanten Zinsänderungen dann mühelos verschieben. Die Zinserträge können so weiter optimiert werden.

Worauf sollte man speziell bei Neukundenangeboten achten?
Achten Sie bei dem beworbenen Superzins vor allem darauf, für welchen Anlagebetrag und wie lange die Sonderkondition gilt. Eine Falltüre lauert bei einigen wenigen Angeboten, bei denen die Überschreitung eines Anlagebetrages bewirkt, dass die Gesamteinlage zu einem niedrigeren Zins verzinst wird. Möchten Sie das Produkt längere Zeit nutzen, sind auch die Normalkonditionen in die Anbieterwahl mit einzubeziehen. Wenn in der Vergangenheit schon einmal eine Geschäftsverbindung zu dem Anbieter bestand, ist es wichtig zu wissen, wie bei der Aktion der Neukunden-Begriff definiert wird. Oft gilt man bereits als Neukunde, wenn man in den letzten sechs Monaten kein Kunde gewesen ist.
Generell sollte man sich die Bedingungen der Aktion vor Vertragsabschluss genau durchlesen, teilweise gibt es eine Kopplung an andere Produkte der Bank. Details wie der Aktionszeitraum werden manchmal kurzfristig verändert. Bestenfalls macht man sich zum Zeitpunkt des Abschlusses Screenshots, um die Bedingungen nachlesen zu können und um Beweismittel zu haben, falls die Bank eine Vertragssituation anders bewertet als man selbst.

Was ist von Zinsangeboten in Kombination mit Investmentfonds zu halten?
Es werden immer mal wieder Aktionen angeboten, bei denen ein besonders hoher Tages- oder Festgeldzins versprochen wird, wenn gleichzeitig in Investmentfonds investiert wird. Solch eine Kombination rechnet sich gegenüber einer getrennten Anlageentscheidung selten. Der Anlagezins wird nur befristet gewährt, die Fondsanlage ist dagegen eine langfristige Anlage, die mit Risiken und Kosten verbunden ist. Bei den meisten dieser Kombiangeboten stellt die Bank nur wenige Fonds zur Auswahl. Noch hinzu kommt, dass oft der volle Ausgabeaufschlag zu zahlen ist - bei Aktienfonds um die 5,00%. So reicht der Bank das so auf der einen Seite kassierte Geld bei weitem aus, um für den anderen Teil die Zinsen zu zahlen. Den Ausgabeaufschlag könnten sich Anleger jedoch ganz oder teilweise sparen, wenn sie die Fondsanteile auf anderen Wegen erwerben würden. Der Fondskauf über Online-Fondsvermittler oder die Börse ist meist viel billiger.

Wie sicher sind Einlagen bei einer Direktbank?
Zu diesem Thema finden Sie bitte hier einen ausführlichen Artikel.
Informationen zur jeweils zuständigen Einlagensicherung können der Anbieterinformation entnommen werden. Diese ist in den Vergleichen jeweils über die Anbietergrafik verlinkt. Im Tagesgeld-, Festzinsanlage- und Sparplan-Vergleich nennen wir zusätzlich direkt im Vergleich, welche gesetzliche Einlagensicherung zuständig ist und ob gegebenenfalls eine freiwillige Sicherungseinrichtung darüber hinaus besteht. Begrenzen Sie Ihre Anlage möglichst auf den gesetzlich garantierten Betrag, damit Ihr Geld ausreichend abgesichert ist.

Wo erfährt man, welcher Sicherungseinrichtung ein Kreditinstitut angehört?
Kreditinstitute sind durch das Kreditwesengesetz verpflichtet, ihre Kunden darüber zu informieren, welcher Sicherungseinrichtung sie angeschlossen sind. Die Angaben findet man im Preisverzeichnis oder den Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Neukunden müssen zudem bei Aufnahme der Geschäftsbeziehung schriftlich über den Einlagenschutz informiert werden, und bestehende Kunden einmal jährlich. Zudem müssen Kunden über ein Ausscheiden aus einer Sicherungseinrichtung benachrichtigt werden.

Wie hoch ist die Einlagensicherung bei Gemeinschaftskonten?
Die Einlagensicherung gilt je Kunde, nicht je Konto. Bei einem gemeinschaftlich geführten Konto hat somit jeder der Kontoinhaber Anspruch auf Entschädigung. Dies führt beim klassischen Fall, dass ein Ehepaar gemeinsam ein Konto bei einem deutschen Bankinstitut führt, zu einer Verdoppelung der gesetzlichen Entschädigung. So sind zusammen EUR 200.000 über die gesetzliche Einlagensicherung abgedeckt.
Unter besonderen Umständen gilt ein erhöhter Schutzumfang von EUR 500.000 je Kunde (statt EUR 100.000 je Kunde), für eine Dauer von sechs Monaten ab Eingang des entsprechenden Geldbetrags. Unter den erhöhten Schutzumfang der gesetzlich geregelten deutschen Einlagensicherung werden Kontoguthaben aus dem Verkauf einer privat genutzten Wohnimmobilie gestellt und Kontoguthaben in Zusammenhang mit Heirat, Scheidung, Renteneintritt, Ruhestand, Entlassung, Geburt, Krankheit, Pflegebedürftigkeit, Invalidität, Behinderung und Tod.

Wie erhält man im Entschädigungsfall sein Geld?
Das Entschädigungsverfahren der gesetzlichen Einlagensicherung wird automatisch durchgeführt, ohne dass der Einleger einen Antrag auf Entschädigung stellen muss. Wenn zum Beispiel ein Einlagenkreditinstitut in privater Rechtsform für den Kundenverkehr geschlossen wird, informiert die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH (EdB), die gesetzliche Entschädigungseinrichtung der Privatbanken, die Kunden über den Eintritt des Entschädigungsfalles und überweist parallel dazu den Entschädigungsbetrag.
Ebenso einfach ist der Ablauf, wenn ein Kunde bei einer inländischen Zweigstelle einer Bank angelegt hat, die ihren Hauptsitz in einem anderen Staat des Europäischen Wirtschaftsraums hat (EU plus Norwegen, Island, Liechtenstein) und die Zweigstelle der Einlagensicherung des Heimatlandes zugeordnet ist. Die Entschädigung wird dann mittels der deutschen Entschädigungseinrichtung abgewickelt - im Auftrag der ausländischen. So bleibt es den Anlegern erspart, im Ernstfall mit der ausländischen Einrichtung in fremder Sprache zu korrespondieren. Die Abwicklung wird jedoch nicht übernommen, wenn die geschlossene Bank keine Zweigniederlassung in Deutschland unterhält, der Anleger grenzüberschreitend angelegt hat.
Die freiwilligen Sicherungseinrichtungen, die in bestimmtem Umfang für Beträge haften, welche von der gesetzlichen Entschädigungseinrichtung nicht erstattet werden, haben eigene Vorgehensweisen, die dort erfragt werden können.

Wie hoch ist der Sparer-Pauschbetrag?
Seit Januar 2023 beträgt der Sparer-Pauschbetrag für Alleinstehende EUR 1.000 und für Ehepaare auf EUR 2.000. Der Sparer-Pauschbetrag kann über mehrere Institute verteilt werden. Zur Erteilung stellen die Institute entsprechende Formulare zur Verfügung. Erteilung und Änderung des Freistellungsauftrags für Kapitalerträge sind immer kostenlos.
Wird kein Betrag freigestellt oder gehen die Zinserträge über den Freibetrag hinaus, führen die Kreditinstitute in Deutschland von den Zinsen die Steuern an das Finanzamt ab.

Was ist eine NV-Bescheinigung?
Wenn einer Bank eine Nichtveranlagungsbescheinigung (NV-Bescheinigung) im Original vorliegt, darf sie Zinsen und andere Kapitaleinkünfte unabhängig von deren Höhe steuerfrei auszahlen. Sinnvoll ist eine NV-Bescheinigung, wenn die Kapitalerträge den Sparer-Pauschbetrag übersteigen würden, alle Einkünfte zusammen aber dennoch so gering sind, dass die Person voraussichtlich nicht zur Einkommensteuer veranlagt wird. Dadurch entfällt der Aufwand, sich gezahlte Abgeltungssteuer nachträglich über die Einkommensteuererklärung zurückerstatten zu lassen. Zum berechtigten Personenkreis gehören in erster Linie minderjährige Kinder und Rentner. Aber auch Studenten und gering verdienende Arbeitnehmer können die NV-Bescheinigung beim Finanzamt beantragen. Sie gilt in der Regel für drei Jahre. Voraussetzung für die Ausstellung ist, dass die voraussichtlichen jährlichen Einkünfte den steuerlichen Grundfreibetrag von EUR 11.604 für Alleinstehende bzw. EUR 23.208 für Ehepartner nicht überschreiten (zuzüglich EUR 1.000 bzw. EUR 2.000 Sparer-Pauschbetrag, Stand 01/24), weil dann generell keine Einkommensteuer zu zahlen ist. Als Einkommen im steuerlichen Sinne gilt bei Rentnern nicht die gesamte Rente, sondern lediglich der sogenannte Ertragsanteil. Dessen Höhe wurde 2005 bei gesetzlichen Renten auf 50 Prozent festlegt, in den ersten Jahren jährlich steigend um zwei Prozentpunkte, seit 2020 jährlich steigend um ein Prozentpunkt. Bei Renten, die 2024 zum ersten Mal ausgezahlt wurden, beträgt der Ertragsanteil daher 83 Prozent. Von EUR 1.000 Rente zählen in diesem Beispiel EUR 830,00 als steuerpflichtiges Einkommen.
Sind mehrere Bankverbindungen vorhanden, benötigt jede Bank eine vom Finanzamt ausgestellte Bescheinigung. Erkennt das Finanzamt, dass die Voraussetzung für die Erteilung weggefallen ist, fordert es die Bescheinigungen vom Steuerpflichtigen zurück, dann muss dieser seine bei den Banken abgegebenen Bescheinigungen wieder zurückholen.

In welcher Höhe fallen Steuern bei den Zinserträgen an?
Der Sparer-Pauschbetrag beträgt EUR 1.000 für Ledige und EUR 2.000 für Verheiratete. Sofern eine Nichtveranlagungsbescheinigung vorgelegt oder ein Freistellungsauftrag in ausreichender Höhe gestellt wurde, werden die Zinserträge in voller Höhe ausgeschüttet.
Ansonsten werden Zinserträge einheitlich mit 25 Prozent Abgeltungssteuer zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer besteuert. Die Geldinstitute ziehen die fälligen Steuern automatisiert von den Zinsen ab und überweisen sie direkt an das Finanzamt. Der Solidaritätszuschlag wurde zum Januar 2021 für Steuerzahler mit niedrigem und mittlerem Einkommen abgeschafft, was jedoch nicht für die Kapitalerträge gilt. Auf Kapitalerträge wird der Solidaritätszuschlag weiterhin in unveränderter Höhe erhoben, und zwar 5,5 Prozent bezogen auf die Abgeltungssteuer. Kirchensteuer muss nur derjenige zahlen, der kirchensteuerpflichtig ist. In Baden-Württemberg und Bayern werden acht Prozent, in den anderen Bundesländern neun Prozent an Kirchensteuer fällig. Die Kirchensteuer wird ebenfalls auf die Abgeltungssteuer bezogen. Damit der von den Geldinstituten abgeführten Steuer alles abgegolten sein soll, lässt sich in diesem Fall die Kirchensteuer nicht als Sonderausgabe in der Einkommensteuererklärung geltend machen. Um dies auszugleichen, gilt für kirchensteuerpflichtige Anleger deshalb ein geringfügig verminderter Abgeltungssteuersatz. Für die Steuerjahre ab 2015 wird die Kirchensteuer auf Kapitalerträge von den inländischen Kreditinstituten automatisiert abgeführt. Die konfessionsrelevanten Daten der Kapitalanleger müssen sie einmal jährlich elektronisch abfragen, in einer zentralen Datenbank vom Bundeszentralamt für Steuern. Im Endeffekt beträgt die steuerliche Gesamtbelastung 26,375 Prozent ohne Kirchensteuer, 27,819 Prozent bei 8-prozentiger Kirchensteuer und 27,995 Prozent bei 9-prozentiger Kirchensteuer.

Mir wurde Abgeltungssteuer abgezogen, da kein Freistellungsauftrag vorlag. Was kann ich tun?
Fordern Sie bei Ihren Banken jeweils eine Steuerbescheinigung über die abgeführte Abgeltungssteuer ein. Mit diesen Belegen erklären Sie im Rahmen der Einkommensteuererklärung Ihre Kapitalerträge. Sofern die gesamten Kapitalerträge den Sparer-Pauschbetrag nicht übersteigen, erhalten Sie die abgeführten Steuern auf diesem Weg zurück.

Wie funktioniert der Kirchensteuerabzug?
Ab dem Steuerjahr 2015 wird die Kirchensteuer auf Kapitalerträge automatisiert abgeführt. Der Gesetzgeber hat den inländischen Instituten auferlegt, unter Angabe der Steueridentifikationsnummern der Kapitalanleger einmal jährlich die konfessionsrelevanten Daten in einer zentralen Datenbank vom Bundeszentralamt für Steuern elektronisch abzurufen. Stichtag für den Status ist immer der 31.7. Übermittelt werden jeweils Religionszugehörigkeit und Kirchensteuersatz. Die abgerufenen Werte sind für den Abzug im Folgejahr maßgeblich. Kirchensteuer auf Kapitalerträge muss nur derjenige zahlen, der kirchensteuerpflichtig ist und Kapitalerträge hat, die nicht vom Freistellungsauftrag gedeckt sind. Das Kreditinstitut führt für die betreffenden Kunden den Anteil an sein Betriebsstättenfinanzamt ab. Steuerzahler, die nicht wollen, dass Finanzunternehmen ihre Konfession erfahren, können widersprechen, und zwar schriftlich beim BZSt. Ein Vordruck kann auf formulare-bfinv.de unter dem Stichwort "Kirchensteuer" heruntergeladen werden. Das BZSt richtet dann einen Sperrvermerk ein und teilt das dem zuständigen Wohnsitzfinanzamt mit. Der Steuerzahler muss in diesem Fall eine Einkommensteuererklärung mit Anlage KAP abgeben, damit die Kirchensteuer korrekt abgeführt wird.

Werden Tagesgeldkonten der Schufa gemeldet?
Nein. Die Schufa soll den angeschlossenen Instituten helfen, Kreditrisiken zu bewerten. Folglich werden an Bankprodukten nur Kredite und Produkte mit Kreditlinie (Girokonto, Kreditkarte) gespeichert.

Wie kann ein Tagesgeldkonto eröffnet werden?
Ein Tagesgeldkonto kann über die Internetseite des Anbieters eröffnet werden. Dabei muss ein Verrechnungskonto angegeben werden, nur auf dieses Konto werden Auszahlungen angewiesen. Die persönlichen Daten werden online erfasst, der ausgefüllte Antrag automatisch in einem PDF-Format generiert und anschließend ausgedruckt. Alternativ kann der Kontoantrag mit den Informationsunterlagen in vielen Fällen alternativ auch per Post zugeschickt werden. Der nächste Schritt ist die Legitimationsprüfung über das PostIdent oder VideoIdent (siehe: Was ist ein Ident-Verfahren?).

Was ist ein Ident-Verfahren?
Jede Bank muss sich bei einem Konto zum Kontoinhaber und zu Bevollmächtigten Gewissheit über dessen Person und Anschrift verschaffen. Dies ist gesetzlich vorgeschrieben, notwendig bei Eröffnen eines Kontos bzw. bei Einrichten einer Vollmacht. Direktbanken lassen meist die Wahl, ob man sich per PostIdent oder VideoIdent identifizieren lassen möchte. Grundlagen sind die Abgabenordnung hinsichtlich der steuerrechtlichen Aspekte und das Geldwäschegesetz hinsichtlich der Verhinderung von Geldwäsche. Und die Bank ist anhand der Kopie des Ausweisdokuments in der Lage zu prüfen, ob eine Weisung zum Konto tatsächlich von einer berechtigten Person stammt, insbesondere durch den Abgleich der Unterschrift.
Das PostIdent wird durch die Deutsche Post vorgenommen. Bei den Kontoeröffnungsunterlagen findet sich ein PostIdent-Coupon. Den Coupon und den gültigen Personalausweis legt man in einer Filiale der Deutschen Post vor. Seit September 2020 funktioniert es dort so, dass ein Mitarbeiter die Vor- und Rückseite des Ausweises einscannt und man auf einem Touchscreen mit einem Touchpen eine Unterschrift leistet. Die Daten werden danach sofort online an die Bank übermittelt. Für den Kunden entstehen für das PostIdent in der Regel keine Kosten. Das Einsenden von Unterlagen bzw. die Entgegennahme von Unterlagen ist aber nicht mehr Teil des klassischen PostIdents; sofern Unterlagen einzureichen sind, muss dies mit separater Postsendung geschehen und das Porto muss man selbst zahlen.
VideoIdent wird am PC mittels Webcam oder mit Tablet oder Smartphone durchgeführt. Während des Videotelefonats zeigt der Antragsteller einem Servicebeauftragten seinen gültigen Personalausweis bzw. Reisepass. Durch Kippen werden auch die Sicherheitsmerkmale sichtbar, beispielsweise das Hologramm. Der Servicebeauftragte prüft die Ausweisdaten und fertigt Fotos davon an, auch ein Foto des Antragstellers wird angefertigt und gespeichert. Abschließend erhält der Antragsteller eine TAN per SMS oder E-Mail, die er in einem dafür vorgesehenen Formularfeld online eingibt. Der gesamte Prozess nimmt circa fünf Minuten in Anspruch, manchmal dauert es jedoch auch einige Minuten bis man einen Servicebeauftragten zu sprechen bekommt. Teilweise ist der Antrag bei Nutzung von VideoIdent papierlos, sodass er mit dem VideoIdent gestellt ist und er nicht mehr unterschrieben und auf dem Postweg eingereicht werden muss. Mit dem VideoIdent beauftragen die Banken in der Regel einen darauf spezialisierten externen Dienstleister. IDnow, WebID Solutions und die Deutsche Post sind Dienstleister, die es durchführen.

Können auch Konten für Minderjährige eröffnet werden?
Statt für Kinder oder Enkel ein Sparkonto einzurichten, sollte aufgrund der meist höheren Verzinsung ein Tagesgeldkonto gewählt werden. Die meisten Direktbanken bieten Tagesgeldkonten auch für Minderjährige an. In unserem Vergleich ist zu jedem Konto angegeben, ob die Kontoeröffnung für Minderjährige möglich ist. Die entsprechenden Eröffnungsunterlagen, mit denen die Unterschriften und Legitimation der Erziehungsberechtigten eingeholt werden, finden sich dann auf der Internetseite des Anbieters oder können über den Support angefordert werden.

Gibt es Tagesgeldkonten für Geschäftskunden?
Direktbanken richten sich mit dem standardisierten Produktangebot vorrangig an Privatkunden, einige Produkte gibt es jedoch auch für Geschäftskunden. Die Angebote für Unternehmen sind hier zusammengestellt.

Wie überträgt man mit möglichst wenig Zinsverlust auf einen anderen Tagesgeldanbieter?
In der Regel muss der Umweg über das Referenzkonto genommen werden. Drei Konten sind dann involviert. Die Dauer des gesamten Transfers sollte kurz sein. Ist das Geld an einem Samstag, Sonntag oder Feiertag unterwegs, bleibt es länger unverzinst, denn an diesen Tagen werden keine Buchungen von den Banken durchgeführt. Das sollte vermieden werden. Am besten man veranlasst zu Wochenbeginn die Rücküberweisung, kontrolliert den Eingang auf dem Referenzkonto und überweist dann auf das andere Tagesgeldkonto weiter. Für online veranlasste Überweisungen darf seit Anfang 2012 gemäß dem Standard für den europäischen Zahlungsraum (SEPA) vom Eingang bei der beauftragten Bank bis zur Gutschrift auf dem Konto des Zahlungsempfängers nur noch ein Bankarbeitstag benötigt werden. In den Preis- und Leistungsverzeichnissen geben die Institute jeweils an, wann der letzte Buchungslauf ist bzw. bis zu welcher Uhrzeit Überweisungsaufträge eingehen müssen, um noch für diesen Tag als eingegangen zu zählen.

Wie löse ich ein Tagesgeldkonto auf?
Um nicht die Bearbeitung des Auflösungsauftrages abwarten zu müssen, empfiehlt es sich, den größten Teil des Guthabens bereits vor Kontoauflösung auf das Referenzkonto zu überweisen. Danach kann die Kündigung des Tagesgeldkontos durch einen schriftlichen Auftrag auf dem Postweg erfolgen. Ein formloses Schreiben, dass von allen Kontoinhabern unterschrieben wird, genügt hierzu. Alternativ kann ein von uns vorbereitetes Formular verwendet werden. Eine Kündigungsfrist ist nicht zu beachten. Es entstehen auch keine Kosten für die Kontoauflösung. In den seltenen Fällen, in denen kein Referenzkonto hinterlegt ist, muss eine Bankverbindung angegeben werden, an die das Restguthaben überwiesen werden soll. Die Bank wird das Konto abrechnen und dabei auch die aufgelaufenen Zinsen ausbezahlen. Als Nachweis für die Kontoauflösung wird sie einen abschließenden Kontoauszug versenden.
Ein gegebenenfalls erteilter Freistellungsauftrag bleibt von der Kontoauflösung unberührt. Bestehen keine anderen Anlagen bei der Bank, kann der Freistellungsauftrag gelöscht bzw. befristet bis zum Jahresende auf den verbrauchten Betrag gesetzt werden, um den Freistellungsauftrag anderweitig nutzen zu können. Das Löschen oder Ändern ist oftmals im Online-Banking möglich, ansonsten stellen die Banken ein gesetzlich vorgeschriebenes Formular zur Verfügung, das auf dem Postweg einzureichen ist. Sofern Abgeltungssteuer sowie Solidaritätszuschlag einbehalten wurden, erhält man Anfang des folgenden Jahres eine Steuerbescheinigung über die gezahlten Beträge.

Können Produktdaten einzelner Tagesgeldkonten ausgedruckt werden?
Hierzu haben wir ein für den Druck optimiertes Format ohne grafische Elemente entwickelt. Die gewünschten Produktdaten können im 1-zu-1-Vergleich aufgerufen werden. Über das Druckersymbol unterhalb der aufgerufenen Daten wechselt man zum Druck-Format und kann anschließend über die Druck-Funktion des Browsers ausdrucken.